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DS7 Crossback E-Tense 4×4: Noblesse oblige

Wenn Citroën schon auf ultrakomfortabel macht, muss DS irgendwie noch einen drauflegen. Das versteht sich ganz von selbst, schließlich war schon der Citroën DS seinerzeit etwas Besonderes. Diesen Status will man auch nach der Adelung zur eigenen Marke nicht aufgeben und deshalb muss der DS7 Crossback auch als E-Tense 4×4 mehr bieten.

Fotos: Eryk Kepski

Optisch lässt er sich da nicht zweimal bitten und tritt kräftig auf. Zumindest vermitteln das die breiten Backen und die satten Proportionen. Aber wenn man genauer hinschaut, haben die Designer auch viel Wert auf filigrane Eleganz gelegt. Die spiegelt sich vor allem in den Front- und Heckleuchten wider. Da glitzert und schimmert es, juwelenähnliche Formen funkeln verspielt. Ein klarer Gegensatz zum aktuell allseits beliebten durchgehenden Heckleuchtenstrich. Besonders beim Auf- und Zusperren wird man Zeuge einer regelrechten Lichtershow.

Dieser Trend setzt sich auch im Innenraum fort, der mit netten Materialien, hübschen Akzenten und knackigen Schaltern zu gefallen weiß. Die Sessel sind natürlich, wie könnte es anders sein, höchst bequem und massieren in der ersten Reihe auf Wunsch auch. So lässt sich auch eine lange Fahrt gut ertragen, auch die Passagiere hinten haben keinerlei Gründe für Beschwerden – außer, dass sie auch gern eine Massage verpasst bekämen. Tja, dann müssen sie sich ihren eigenen DS7 Crossback kaufen – im Falle unseres knallvoll und mit Plug-in-Hybrid ausgestatteten Testwagens wären da 72.282 Euro fällig. Eine ordentliche Stange Geld, aber für 300 PS Systemleistung und damit einhergehendem elektrischen Allradantrieb wie im E-Tense 4×4 300 kann man anderswo teilweise auch noch mehr blechen. Schnäppchen will der DS7 Crossback aber sowieso nicht sein und passenderweise erweckt er auch diesen Eindruck überhaupt nicht.

Hat man die rund 60 Kilometer rein elektrische Reichweite abgespult oder die Batterie im Hybridbetrieb entleert, schafft der 1,6 Liter-Vierzylinderbenziner mit seinen 200 PS immer noch ausreichend Vortrieb. Ganz so vornehm wie im Duett mit dem Elektromotor geht es dann aber nicht mehr zur Sache. Das merkt man auf mehreren hundert Kilometern Autobahn zwangsläufig bald. Beim Kickdown krächzt es ein Bisschen zu sehr für solch ein gediegenes Automobil, aber es artet auch wieder nicht aus. Außerdem ist der DS7 Crossback E-Tense nicht der erste und auch nicht der letzte Plug-in, der mit solchen Wehwehchen zu kämpfen hat. Seine ideale Umgebung ist nun mal der Speckgürtel, doch auch auf der Langstrecke überzeugt er mit Bequemlichkeit.

Ein Auftritt, der durchaus die Blicke auf sich zieht – das muss ein DS haben. Komfort, dass man eigentlich auch nicht aussteigen müsste – ebenfalls Pflicht. Beides erfüllt der DS7 Crossback E-Tense 4×4 300 mit Bravour und wird seinen adeligen Ansprüchen damit gerecht. Außerdem sieht man ihn doch deutlich weniger oft als seine Kollegen aus Süddeutschland. Und es geht doch auch immer irgendwo darum, besonders zu sein.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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