Ford Kuga Hybride: Strom in Teilzeit

Ford bietet den Kuga in zwei verschiedenen teilelektrifizierten Versionen an. Wir verraten Dir, welche Vor- und Nachteile die Ford Kuga Hybride bieten.

Welche Ford Kuga Hybride gibt es?

Aber zuerst einmal: Welche Kuga Hybride gibt es überhaupt? Ford hat(te) drei verschiedene teilelektrifizierte Versionen des Kompakt-SUVs im Angebot. Einerseits den mittlerweile eingestellten Diesel-MHEV, dessen Testbericht Du hier lesen kannst. Und anderseits zwei Benzin-Hybride, und zwar den Kuga FHEV und Kuga PHEV. Dafür stehen diese Begriffe:

Der Test befasst sich mit den beiden letzteren Hybrid-Varianten des Ford Kuga.

Der Ford Kuga FHEV in der Vignale-Ausstattung.

Ford Kuga Hybride: die Gemeinsamkeiten

Bevor wir aber auf die Unterschiede der beiden Ford Kuga Hybride eingehen, werfen wir einen Blick auf die Gemeinsamkeiten. Wie zum Beispiel dem Innenraum. Für die große digitale Show war Ford ja noch nie bekannt, mal abgesehen vom Mustang Mach-E vielleicht. Auch der Kuga reiht sich da nahtlos ein. Das Interieur ist von vielen analogen Reglern geprägt, die zwar wenig fancy aussehen, die Bedienung aber ungemein erleichtern. Touchscreen (acht Zoll) gibt es natürlich schon, und zwar serienmäßig. Die digitalen Instrumente sind ab der mittleren Ausstattungslinie (Titanium) an Bord.

Der Ford Kuga PHEV in der ST-Line X-Ausstattung.

Kuga Innenraum: Verarbeitung und Materialien

Solide, aber nicht gerade mind-blowing, sind die Materialien. Zumal beide Kuga mit den zwei höchsten Ausstattungslinien ausgerüstet waren. Bei der ST-Line X liegt der Fokus auf Sport, Ingredienzien sind etwa das Sportlenkrad, ein dynamischer abgestimmtes Fahrwerk und rote Ziernähte. Die Vignale-Ausstattung ist die höchste Linie, sie gibt sich luxuriös. Oder versucht es zumindest, und zwar mit mehr Leder, etwa an den Sitzen und dem Lenkrad, und Chromapplikationen. Immer wieder ein cooles Feature bei Ford: der automatisch aus- und einfahrende Türkantenschutz. Er ist Bestandteil des Fahrassistenz-Pakets für 1.400 Euro. An der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln.

Ford Kuga Fahrverhalten

Selbst in der Vignale-Ausstattung ist das Fahrwerk nicht unangenehm schwammig, sondern verfügt über eine gesunde Härte. Die auch dafür sorgt, dass der Kuga überraschend sportlich zu bewegen ist. Passend dazu: die direkte und rückmeldefreudige Lenkung. Die ST-Line X mit ihrem sportlich abgestimmten Fahrwerk ist noch ein Stück fahraktiver, für manche ob des doch straffen Fahrwerks vielleicht sogar zu fahraktiv. Summa summarum aber erfreuen beide mit einem tollen Fahrverhalten.

Motor und Getriebe

Auch Verbrennungsmotor und Getriebe sind bei Ford Kuga PHEV und Kuga FHEV gleich, Unterschiede gibt es also wirklich nur bei der elektrischen Unterstützung. Für Schub sorgt ein Vierzylinder-Benziner. Überraschend groß: der Hubraum mit seinen 2,5 Litern. Aus ihm schöpft Ford 152 PS. Übertragen wird diese Kraft von einem CVT-Getriebe. Überraschung Nummer zwei: Die stufenlose Automatik nervt überhaupt nicht, nicht einmal auf der Autobahn. Zumindest, wenn man mit dem Verkehr mit fließt und gleitet anstatt hetzt. Das gilt ganz besonders für den Ford Kuga FHEV.

Ford Kuga FHEV

Die weiteren Ingredienzien des Antriebsstranges des Ford Kuga FHEV: Ein Elektromotor, der die Systemleistung auf 190 PS anschwellen lässt, und eine Batterie mit einer Kapazität von 1,1 kWh. Die lässt sich nicht extern laden, was einen Vor- und einen Nachteil hat. Der Nachteil: So sparsam wie ein Plug-in-Hybrid kann der Ford Kuga FHEV nicht sein. Im Test hat er es auf eine hohe Sechs vor dem Komma geschafft, offiziell angegeben wären 5,4 bis 6,4 Liter pro 100 Kilometer. Um diesen, für ein 1,6 Tonnen schweres Nicht-Diesel-SUV, respektablen Verbrauch zustande zu bringen, muss man den Ford Kuga FHEV nicht laden – der Vorteil des Vollhybriden.

Ford Kuga PHEV

Der Nachteil des Kuga PHEV (und aller anderen Plug-in-Hybride): Wenn er nicht geladen wird, ist er durstig. Immerhin hebt die 14,4 kWh große Lithium-Ionen-Batterie das Gewicht des Kompakt-SUVs auf gar nicht mal so kompakte 1,84 Tonnen. Dafür gehen sich dank ihr aber realistisch über 40 Kilometer rein elektrische Reichweite aus. Auf weiten Strecken ist man also lokal emissionsfrei unterwegs und kann den Verbrauch drastisch senken – vorausgesetzt, man lädt regelmäßig.

Ein weiterer Nachteil: So viel Akku braucht natürlich Platz. Im Vergleich zum Ford Kuga FHEV muss man mit 64 Litern weniger Kofferraumvolumen (581 statt 645 Liter, wenn die serienmäßig verschiebbare Rückbank so nah wie möglich an den Vordersitzen ist) und neun Litern weniger Tankvolumen auskommen. Offiziell wird übrigens eine rein elektrische Reichweite von 56 Kilometer angegeben, womit er die E-Mobilitätsförderung (2.500 Euro für PHEVs) erhalten kann.

Immer noch groß genug: der Kofferraum des Ford Kuga Plug-in-Hybrids.

Ford Kuga Hybride: Preise

Ohne Förderung beträgt der Einstiegspreis des Ford Kuga PHEV 43.150 Euro. In der getesteten ST-Line X -Ausstattung werden hingegen mindestens 48.350 Euro fällig. Immerhin gibt’s dafür auch 225 PS Systemleistung, wenngleich die nach mehr klingen, als sie in der Praxis sind. Für den Ford Kuga FHEV mit seinen 190 PS werden zumindest 38.150 Euro verlangt. Die Vignale-Ausstattung kostet mindestens 45.560 Euro. Den FHEV gibt es übrigens auch mit Allradantrieb. Mehrkosten: 2.700 Euro.

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