Traditionen sind zum Brechen da
Golf GTI First Decade
Ein elektrischer Golf erfreut schon manch umweltfreundliches Gemüt. Wer aber nicht nur auf Mutter Natur bedacht ist, sondern auch ordentlich Power im Motor braucht um glücklich zu werden, der wird am Wörthersee fündig.
GTI ist das (oder zumindest ein) non-plus-ultra, wenn es um traditionelle Petrolhead-Werte geht. Der Volkswagen-Konzern bricht jetzt diese und präsentiert am Wörthersee den ersten Hybrid-GTI. Dieser ummantelt sich in den verschiedensten Blautönen und fängt so die Atmosphäre ein, die an schönen Tagen am Wörthersee herrscht. Heckspoiler, Rennstreifen, 20 Zöller und der schwarze Kühlergrill sorgen für die sportliche Essenz.
Doch ein tolles Design reicht selbstverständlich nicht aus, um sich vom Steckdosen-GTI beeindruckt zu zeigen. Dem sind sich die Köpfe hinter dem „First Decade“ offenbar bewusst, im Benziner schlummert nämlich eine Leistung von 410 PS, die ganz klassisch an die Vorderachse geht. Wer rein elektrisch fahren will, der greift auf einen, die Hinterräder versorgenden, 12 kW (16 PS) E-Motor zurück. Zwar werden elektrische Drifts mit dieser Leistung nicht wirklich realisierbar sein, dafür lässt es sich emissionsfrei Aus- und Einparken und im Stau darf man sich dann auch etwas besser fühlen.
Allerdings nur bis zur nächsten Möglichkeit, das Gaspedal wieder voll durchzutreten. Dann attackieren die 410 PS und zaubern selbst hartgesonnene Traditionalisten ein Lächeln ins Gesicht. Im GTI heißt es aber nicht „entweder – oder“, mittels Mirror Link oder Tablet lässt sich der e-Allrad-Modus aktivieren und auch die heimischen Bergstraßen können mit einem halben grünen Daumen befahren werden.
So aufdringlich sich das Exterieur gibt, so dezent präsentiert sich der Innenraum des First Decade. Bloß die Lufteinlässe, das Lenkrad und die Dekorleiste, welche allesamt wieder an den blauen Wörthersee erinnern, machen darauf aufmerksam, dass man sich im GTI-Hybriden befindet. Oh, und selbstverständlich das lautlose Ausparken mit darauffolgendem Beschleunigungs-Gebrüll.