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Hyundai Tucson: John Wayne mit Smartphone

Western von gestern? Darüber können sie bei Hyundai nur lachen. Denn auch wenn der Tucson nach Freiheit und Abenteuer und jeder Menge Wildem Westen klingt, ist der kompakte Geländewagen längst im Hier und Heute unterwegs. Und wenn die Koreaner jetzt das Tuch von der vierten Generation ziehen, dann ist es, als würde John Wayne zum Smartphone statt zum Schießeisen greifen. Denn die Neuauflage des Bestsellers sieht nach einem radikalen Designwechsel nicht nur aus wie ein Bote aus einer neuen Zeit. Sondern mit jeder Menge neuer Assistenzsysteme und dem breitesten Angebot an elektrifizierten Antrieben lässt sie Konkurrenten wie den VW Tiguan oder den Toyota RAV4 tatsächlich ziemlich alt erscheinen.

Von Thomas Geiger

Den modernen Anspruch unterstreichen die Koreaner mit einem ausgesprochen muskulösen Design und vor allem mit einer futuristischen Front. Denn als wären die Waben im neuen Kühlergrill nicht schon auffällig genug, haben sie damit auch noch die Schweinwerfer kaschiert und somit das klassische Autogesicht aufgelöst. Erst wenn der Fahrer das Licht anschaltet, sind die Augen wieder zu erkennen. Und auch innen geht es zu wie in einem Raumschiff, nachdem hinter dem Lenkrad ein großer Bildschirm thront und die Mittelkonsole vollständig von einem Touchscreen und ein paar Sensortasten eingenommen wird. Nur in den Türen und auf dem Tunnel finden die Finger noch physischen Halt.

Während Hyundai die Form selbst als kleine Revolution feiert, ändert sich am Format nur wenig: Lediglich um ein paar Millimeter haben die Koreaner den Tucson in allen wichtigen Dimensionen gestreckt und so nochmal etwas mehr Platz für die Passagiere geschaffen. Und der Kofferraum fasst nun im besten Fall 610 Liter und lässt sich auf knapp 1.800 Liter erweitern.

Unter dem Blech geht die Modernisierung und mit ihr die Digitalisierung weiter: Der Tucson bekommt deshalb zahlreiche neue Assistenzsysteme von der Allradsteuerung in Abhängigkeit vom Untergrund bis zum Parkassistenten mit Fernbedienung. Und er bekommt ein Motorenportfolio, das mehr Elektrifizierung bietet als jeder Konkurrent, schwärmen die Koreaner. Denn sie haben nicht nur zwei Benziner mit 150 und 180 PS sowie einen 136 PS-Diesel als Mild-Hybriden mit 48-Volt-Technik im Angebot, sondern sie haben erstmals auch einen Vollhybriden entwickelt, der auf eine Systemleistung von 230 PS kommt und dessen E-Motor anders als die Starter-Generatoren tatsächlich den Vortrieb übernehmen kann – wenn auch nur für ein paar hundert Meter. Und wem das nicht reicht, für den reichen sie im nächsten Jahr auch noch einen Plug-In-Hybriden nach.

Ach übrigens, je einen konventionellen Benziner und Diesel mit 150 und 115 PS gibt es auch nur. Nur falls John Wayne das Smartphone verweigern sollte.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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