Jeep Wrangler Moab. Beim Jeep Wrangler kommt seit jeher von allen, aktuellen Jeep-Modellen Onkel Willys am deutlichsten durch. Aber ist der aktuelle Wrangler Moab wirklich nur ein Spielzeug für Testosteron-Schwangere? Oder doch ein vollwertiger Geländewagen? Unsere US-Korrespondentin nahm sich der Sache an.
von Pacey S. Hunter
Man stelle sich nun etwa einen stattlichen Soldaten, hier von der Marine-Base in San Diego vor – den sieht man nicht unbedingt in einem Toyota Prius, oder? Möglicherweise könnte das der Grund für die doch recht hohe Dichte an martialisch aufgemotzten Geländewägen und Pick Ups hier im Süden des sonnigen Kaliforniens sein. Insofern war es hoch an der Zeit für die Autotesterin im Exil, sich ein solches Prachtstück einmal vorzuknöpfen (die Rede ist vom Auto!). Wie wäre es dann mit einem tiefschwarzen Jeep Wranger Moab Edition? Ein Marine, wie er im Buche steht mit einem Jeep, wie aus den heißesten Geländewagenträumen, sozusagen. Und schon geht Pacey in den Clinch.
Tiefgetönte Scheiben, pechschwarze Radlaufverbreiterungen, ein in Wagenfarbe lackiertes Hardtop und nicht zuletzt der mächtig ausgeformte Powerdome der Motorhaube. Alles ist bedrohlich in Schwarz gehalten, ganz egal ob die mattschwarzen 17 Zoll Wrangler Rubicon Felgen, der beachtlich große Tankdeckel oder die Ausstattung im Innenraum.
Der Jeep Wrangler Moab präsentiert sich als ideales Einsatzgerät für die anspruchsvollen Geländejäger, die großen Wert auf großen Auftritt legen und auch auf das gewisse Etwas Luxus nicht verzichten möchten. Beheizte Vordersitze und Lenkrad, sowie die Komplettlederausstattung kommen serienmäßig. Ein wenig Extra muss man dann aber hinlegen, wenn man den Touchscreen sein Eigen nennen möchte. Der kann außer kochen eigentlich alles und hat noch dazu mehr Speicherplatz als mein Laptop
Jeep Wrangler Moab: Ein Pentastar am Geländewagen-Himmel
Bereits seit 2012 setzt Jeep im Wrangler wieder auf Pentastar und bringt das originale Jeep-Feeling wieder zurück. Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, oder? Ein herrliches Streitthema, aber in diesem Fall Tatsache. Zurück zu den Wurzeln bedeutet diesfalls einen 3.6-Liter V6 Benziner, der mit 284 PS ausgestattet das Ungetüm in 8,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h wuchtet. Nicht schlecht für einen Jeep und 180 Sachen schafft er auch problemlos. Ob die beinahe 300 Pferde in einem fürs Gelände gedachten Wagen wirklich Sinn machen, sei dahingestellt. Spaß machen sie definitiv.
Von allem ein bisschen
Sonderedition hin oder her, leider sparte Jeep doch ein wenig und hat im Moab nicht das gleiche heißgeliebte Verteilergetriebe eingebaut, wie vom Rubicon bekannt. Wenn man dann ein wenig zu rechnen beginnt, dann ist der ganz Große nur um etwa 1.000 Dollar teurer als die Moab Edition und einigen Geländeenthusiasten könnte das die Kaufentscheidung abnehmen. Das wäre aber auch schon alles, was gegen den Moab sprechen könnte und Dave, der Mann, dem unser Schmuckstück hier gehört, liebt sein schwarzes Geländemonster so sehr, dass er ihm bei den Jungs von ACG Automotive in San Diego eine kleine Kraftkur verpassen ließ. Frei nach dem Motto: Höher, breiter, stärker, schneller … ein bisschen von allem, bitte.
Wrangler Moab: Ein Geländewagen vom alten Schlag
Ein Leiterrahmen, zwei robuste Starrachsen an Schraubenfedern und eine knackig kurze Geländeuntersetzung: die Grundausstattung ist serienmäßig und damit ist der Jeep Wrangler auch einer der letzten, ehrlichen Geländewägen. Die legendäre Jeep-Geländefähigkeit erreicht er vor allem mit dem zuschaltbaren Command-Vierradantrieb mit Geländereduktion. Der Moab verfügt serienmäßig auch über ein Trac-Lok-Sperrdifferenzial für die Hinterachse, das die manuelle Hinterachsen-Sperre ersetzt. So wird je nach Terrain und Bedarf das Antriebsmoment umgeleitet. Wenn man eine etwas härtere (ähem!) Gangart schätzt, ist der Wrangler ein richtiger Allrounder und sogar fast vollkommen alltagstauglich. Mit Hardtop oben drauf werden sogar Highway-Fahrten bequem gemeistert, aber selbst das „Sunrider“ Softtop war im Test überraschenderweise nicht nur leise, easy zu bedienen und hier in San Diego ist es natürlich problemlos ganzjahrestauglich.