Crossover mit Hybrid-Antrieb
Kia Niro: Hybrid für die Sympathiewertung
Dass Kia tolle Autos baut, ist längst keine Neuigkeit mehr. Die Koreaner stellen mittlerweile in den wichtigsten Kategorien ernstzunehmende Rivalen zu den Platzhirschen her – und das zu sehr konkurrenzfähigen Preisen. Next up: Die Crossover. Mit dem Niro steht ein kompakter Hybrid zwischen Kombi und SUV bei den Händlern, der genau das tun wird, was Optima & Co. vormachen: Marktanteile erobern.
Ärger kommt allerhöchstens darüber auf, dass das eigene Smartphone noch nicht in der Lage ist, die kabellose Lademöglichkeit zu nutzen, die der Niro anbietet.
Vier Menschen verreisen sehr kommod im jüngsten Kia-Contender gegen die etablierten Hersteller. Dazu kommt auch noch, dass der Niro als Hybrid daherkommt, also nix mit schlechtem Diesel-Gewissen. Aber auch keine Reichweitenangst.
„Hybrid“ ist nun allerdings auch nicht gerade eine Werbeaussage, welche die Benzinbrüder aller Länder hinter ihren heißen Öfen hervorlockt. Eher denkt man schon an unmännlich aufheulende kleinvolumige Benziner, deren angeblicher Verbrauchsvorteil im erlernten Normalbetrieb dahinschmilzt wie Butter in der Sonne.
Der Niro verfügt allerdings nicht über eine stufenlose Automatik, sondern über ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, das seine Arbeit sanft, aber in altbewährter und gewohnter Manier verrichtet. Also im Normalo-Modus schonmal kein Aufheulen. Überhaupt erfordert der 141 PS starke Hybridantrieb keinerlei Aufmerksamkeit, sondern stellt sich je nach Schwere des Gasfußes auf den Piloten ein. Am Automatik-Wählhebel kann die Entscheidung für „Sport“ und händischen Rauf- und Runterschalten getroffen werden – aber ehrlich, warum sollte sie?
Der Benzinverbrauch ist menschlich, aber nicht sensationell. Vielleicht schafft es ja irgendein Feinfühliger mit Sommerreifen und bei flüssigerem Verkehr, die Fünflitermarke nach unten zu durchstoßen, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Die kurzen Teilstrecken, die der Niro rein elektrisch zurücklegt, geben zweifellos das gute Gefühl, Flora und Fauna zu schonen. Unterm Strich bleibt selbst in der vorausschauendmöglichsten Fahrattitüde die Erkenntnis, dass die Energie, die so ein 1,5 Tonnen-Körper zur Fortbewegung braucht, nicht auf Bäumen wächst.