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Lamborghini Terzo Millennio: Sci-Fi-Lambo

Sci-Fi Lambo

Der Lamborghini Terzo Millennio

Zurzeit schießen brandneue Supersportwagen in ungeheuren Mengen allerorts aus dem Boden, wie eine Gruppe Erdmännchen mit paranoiden Neigungen. Doch der Lamborghini Terzo Millennio will sich nicht in die lange Schlange an heiß ersehnten Hypercar-Konzepten einreihen, sondern etwas verändern.

Text: Jakob Stantejsky

Was genau will er denn verändern, der schnittige Lambo? Einfach alles. Denn in dem neuen Konzept namens Terzo Millennio wollen uns die Italiener tatsächlich endgültig aus dem 20. Jahrhundert heraus und ins dritte Jahrtausend katapultieren. Deshalb endet die Vision nicht mit dem ewig gleichen Elektromobilitätsgewäsch, sondern mutet eher Star Wars-mäßig an. Denn die Technologie, von der Lamborghini und das MIT sprechen, ist wahrhaft revolutionär. Gemeinsam mit der amerikanischen Eliteuni lassen die Entwickler aus Sant’Agata Bolognese keinen Stein auf dem anderen und läuten den Beginn der automobilen Zukunft ein.
Speziell in fünf Bereichen soll das Konzept zeigen, was in ein paar Jahrzehnten alles möglich sein soll: Energiespeichersysteme, innovative Werkstoffe, Antriebssysteme, visionäres Design und Emotionalität. Die letzten beiden Punkte sind schnell abgehandelt, schließlich sind scharfes Design und ordentlich Feeling seit eh und je unabdingbare Zutaten, will man einen Sportwagen bauen. So weit, so verständlich. Jetzt jedoch haltet euch fest, denn nun wird die Geschichte spacig.

1. Energiespeichersysteme

Alle Elektrotechniker nicken nun wissend, wenn ich euch erzähle, dass Lamborghini sich von normalen Akkumulatoren, wie sie heute üblich sind, im Terzo Millennio endgültig abwenden wollen und stattdessen Superkondensatoren verbauen will. Mit dem Rest von euch kann ich mein eben erlangtes Wiki-Wissen teilen und euch erklären, dass Superkondensatoren quasi Akkus sind, nur viel moderner und besser. Sie speichern weit mehr Energie, werden viel schneller geladen und sind geeignet, wesentlich mehr Ladungszyklen zu überleben. Im Terzo Millennio wollen die Entwickler also rein auf diese Superkondensatoren vertrauen, was viele Probleme des Elektromotors beseitigen könnte. Zusätzlich dürfte auch die Leistung im Vergleich zu einem heutigen E-Antrieb noch einmal in die Höhe schnellen.

2. Innovative Werkstoffe

Dass Lamborghini auf Karbon in rauhen Mengen steht, ist keine Zukunftsmusik, sondern weitbekannt. Doch im Terzo Millennio ist Karbon nicht nur Karbon, sondern wird mit Nanoteilchen versetzt, die selbst Energie speichern können. So mutiert die gesamte Karrosserie zu einem gigantischen Akku – das ist mal eine Kampfansage in Richtung Reichweitenproblematik! Des weiteren soll der Bolide dazu fähig sein, seinen eigenen Gesundheitszustand zu überwachen und bei Schäden an seiner Außenhaut mittels integrierter Chemikalien die Karbonfasern selbst zu reparieren. Die selbstheilende Maschine à la Terminator könnte also Realität werden. Dadurch kann außerdem noch mehr auf Karbon gesetzt werden, was wiederum das Gewicht des Autos reduziert und somit den Fahrleistungen zugute kommt.

3. Antriebssystem

In Punkto Antrieb geht es wieder etwas bodenständiger zur Sache: So sollen die Elektromotoren des Terzo Millennio jeweils in den Rädern sitzen, was einerseits für Allradantrieb sorgt, außerdem hohe Flexibilität in Traktionshinsicht garantiert und schlussendlich haben die Designer und Aerodynamiker somit noch mehr Freiheiten, da sie nicht mehr um einen fetten Klotz im Heck herumplanen müssen.

Wieviel und ob überhaupt etwas vom Lamborghini Terzo Millennio überbleibt, wenn und falls er je das Licht der Welt erblickt, kann natürlich heute niemand sagen. Doch zumindest macht sich Lamborghini handfeste Gedanken zur Zukunft des Sportwagens, die über „wir klatschen einfach einen Elektromotor rein“ hinausgehen. Und wenn nur die Hälfte der Neuerungen tatsächlich kommt, wäre das immer noch ein gigantischer Fortschritt für die Automobilindustrie.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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