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Mazda 3: One Size Fits All

One Size Fits All

Der Kompakte von Mazda kommt jetzt mit kleinerem, aber nicht ganz kleinem Dieselmotor. Der CD105 folgt der Maxime „Rightsizing statt Downsizing“: volle vier Zylinder, 1,5 Liter Hubraum und 105 PS. Ein technischer Kunstgriff sorgt für Laufkultur.

Der Dieselmotor hat nach jahrzehntelangem Höhenflug in jüngster Zeit ein paar Hiobsbotschaften juristischer Natur wegstecken müssen. Nichtsdestotrotz lassen sich die Käufer insbesondere auf dem europäischen Markt ihre Selbstzünder nicht vermiesen, wie die Zahlen unter Beweis stellen.
Folglich arbeiten die Hersteller daran, die Diesel weiter zu verbessern – und sei es nur, um nicht vor Gericht zu müssen. Mit dem CD105 stellt Mazda die bisher spritsparendste Variante seines Kompakt-Bestsellers vor. Der neue Selbstzünder leistet 105 PS und verbraucht laut Werk nur 3,8 Liter auf 100 Kilometer.

Dieser Wert gilt für das Basismodell mit der Sechsgang-Handschaltung, die mit 23.390 Euro zu Buche schlägt. Auch im jüngsten Skyactiv-Modell setzt Mazda nach eigenen Angaben auf „Rightsizing“ statt Downsizing. Deshalb verfügt auch der kleinste Diesel über 1,5 Liter Hubraum. Ein Verdichtungsverhältnis von 14,8:1 sorgt für eine bessere Treibstoff-Luft-Vermischung und damit für eine effizientere Verbrennung.
Weil die Druckspitzen bei der Verbrennung gleichzeitig vergleichsweise niedrig ausfallen, entsteht weniger Reibung im Motor. Um die Laufruhe zu verbessern, sind kleine Dämpfungselemente zwischen Kolben und Pleuel eingebaut. Speziell bei niedrigen Motordrehzahlen, wie sie häufig bei Stadtfahrten vorkommen, nützt dieser technische Kunstgriff.

Neuer Wankel und Diesotto ante portas

Angesichts der Präsentation des neuen Mazda 3 durften wir einen sneak preview in ein Mazda-Museum der besonderen Art im deutschen Augsburg wagen. Dort sammelt die Autohändlerfamilie Frey seit vielen Jahren Mazdas aus aller Welt. Natürlich hat es den schwäbischen Freys insbesondere der Wankelmotor besonders angetan, der ja seit der Einstellung des RX-8 ganz und gar darniederliegt.
Aber es gibt gute Nachrichten, wenn auch nur gerüchteweise, für Freunde des gepflegt tönenden Kreiskolbenmotors: 2017 soll es aus Hiroshima einen Nachfolger des RX-8 geben, also ein Wankel-Sportcoupé mit Heckantrieb. Beim Benzingespräch tippten die Freys in Bezug auf Namensgebung auf einen neuen RX-7, deutsche Medien meinen hingegen, es werde in der Nomenklatur einfach zum RX-9 weiter gesprungen.

Beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este am Comer See wurde unlängst die aufsehenerregende Wankel-Studie RX-Vision (siehe Bild unten) gezeigt.

Ebenfalls immer wieder in den News ist, das Mazda an vorderster Front an einem Selbstzünder-Benziner tüftelt, der die Vorzüge von Otto- und Dieselmotor miteinander vereinen sollen. Ein solcher „Diesotto“ soll es ermöglichen, auch die ambitionierten CO2-Grenzwerte der kommenden Jahre zu erreichen, ohne Hybridantriebe einzusetzen.

Text: Bernhard Katzinger
Fotos: Mazda

Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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