Anzug mit Sneaker, Cola ohne Zucker oder Urlauben ohne CO2-Ausstoß: Die Leute stehen auf Gegensätze. So auch beim Countryman, denn wirklich klein ist dieser Mini nicht. Dafür aber verdammt woke.
Schlechtwege-Paket
Wie der Name Countryman vermuten lässt, geht es im größten aller Minis um Platz, Freizeit und vor allem Geländegängigkeit. In der „Untamed Edition“ will der Brite noch eine Scheibe drauf legen, die Kunststoff-Beplankungen an der Außenhaut und ganz besonders die zahlreichen „Untamed“ Schriftzüge, sollen den Mini noch besser für den losen Untergrund präparieren. Und obwohl der Mini Countryman ALL4 sogar über einen Allradantrieb verfügt, nehmen wir ihm die Offroad-Tauglichkeit nicht so ganz ab. Denn die meisten Mini Countryman Exemplare, werden ohnehin nur im wilden Dschungel der Stadt gefahren, die größte Steigung ist hier maximal die Ausfahrt aus der Tiefgarage.
Chaos-Bezwinger
Dies ist bitte nicht falsch zu verstehen, auch das Chaos der Stadt hat so einige Tücken parat. Das lästige Einparken beispielsweise oder das ewige Warten an Ampeln am Weg zum Fußballtraining der Kids. Gut, dass der Mini Countryman auch für diese harten Aufgaben das passende Skillset besitzt. Denn das stressige Leben eines Mini-Besitzers ist um einiges entspannter im Innenraum des Countryman. Man sitzt man auf braunem, beheizbaren Leder, das Harman/Kardon Soundsystem umschmeichelt die Ohren und das Einparken kann man auch auf Knopfdruck erledigen lassen.
Um zu wissen wo man hin muss, reicht ein Blick auf die kugelrunde Sphere in der Mitte. Man kann im Mini Countryman auf das hauseigene Online-Infotainment zurückgreifen, das klappt ganz gut auch wenn die Auflösung und generelle Bedienung schon ein wenig in die Jahre gekommen ist. Wer tagesaktuell unterwegs sein möchte, verbindet sein Smartphone mit dem Display und kann alle wichtigen Funktionen über Apple CarPlay oder Android Auto abrufen. Das klappt dann sogar ganz ohne Kabel.
Wer seinen Mini so woke wie möglich bewegen möchte, setzt das Kreuzerl beim Kauf auf SE. Das steht übersetzt für Plug-In Hybrid und verleiht dem Countryman, gegenüber der regulären Cooper Variante, einen zusätzlichen Elektromotor an der Hinterachse. Voll aufgeladen bringt der Brite dann bis zu 220 PS Systemleistung auf die Straße. Damit geht es in angegebenen 6,8 Sekunden auf Tempo 100, Schluss ist erst bei 196 km/h. Die Fahrleistungen sind für ein praktisches Alltagsauto ansehnlich, wo der Mini Countryman aber an seinen regulärbetriebenen Kollegen vorbeifährt ist beim Treibstoffverbrauch. Laut WLTP-Testzyklus genehmigt sich der Maxi-Mini gerade einmal 1,9 Liter Super auf 100 Kilometer.
Einzige Voraussetzung für diesen Wert ist jedoch eine stets prall geladene Batterie, bewegt man den Mini im reinen Verbrennermodus so liegen auch gerne einmal um die sechs Liter Verbrauch an. Wenn der Mini Countryman SE, wie es wahrscheinlich der Fall sein wird, hauptsächlich im Stadtbetrieb gefahren wird, schafft der Brite sogar bis zu 58 Kilometer ohne einen Tropfen Benzin.
Auch wenn dieser Mini kein Winzling mehr ist, die Essenz des Go-Kart Feelings kommt auch im Countryman auf. Es macht Spaß zu fahren, auch wenn die Kurven im normalen Cooper schon flotter gefahren werden können. Dafür sind dann aber alle bei der Gaudi dabei – Kind, Kegel und die Schwiegermutti.