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Mitsubishi Outlander PHEV: Sparsamer Riese

Sparsamer Riese

Der Mitsubishi Outlander PHEV

Bei seiner Markteinführung vor fünf Jahren war der Mitsubishi Outlander PHEV der allererste Plug-in-Hybrid mit Allradantrieb. 2017 kam die zweite Generation und nun wird der sparsame japanische Riese vor allem motorentechnisch deutlich aufgefrischt. Doch Mitsubishi nutzt die nötigen WLTP-Updates gleich für eine Gesamtüberholung, die den Outlander noch besser machen soll. Und das, obwohl er eh schon der meistverkaufte Plug-in-Hybrid Europas ist.

Text: Jakob Stantejsky
Und das will schon etwas heißen, schließlich haben Hybridfahrzeuge immer noch einen größeren Marktanteil als reine Elektriker und immerhin schon 11,5 Prozent aller verkauften Mitsubishis fahren mittlerweile elektrifiziert. Im neuen Outlander ist das größte Upate der völlig neue Antriebsstrang, der sowohl mehr Leistung als auch mehr Kapazität ermöglicht. Hinzu kommen noch ganze fünf Fahrmodi: Sport, Schnee, Standard, reiner Allradantrieb und natürlich der EV-Modus. Von außen erkennt man das Facelift an einigen Retuschen und vor allem an den neuen 18-Zöllern aus Leichtmetall. Doch zurück zum Innenleben unter der Haube des Outlanders: Der 2,4 Liter-Benziner mit Atkinson-Zyklus (durch weniger Kompression arbeitet der Motor effizienter) bringt 135 PS und 211 Nm Drehmoment aufs Tableau, während das Elektroaggregat im Heck noch 95 Pferde beisteuert. Als Systemleistung steht dann 212 PS im Typenschein, wobei die aufgrund des stets wechselnden Zusammenspiels von Verbrenner und Stromer eher eine Formalität ist. Die Batterie speichert nun jedenfalls 13,8 kWh und rein elektrisch kann man nun 135 km/h fahren. In jeder einzelnen dieser Kategorie hat der Outlander PHEV zugelegt und verbessert sich somit auch im Gesamtpaket spürbar. Das schlägt beim Händler dann mit 45.450 oder 52.850 Euro zu Buche, je nach Ausstattungslinie. Obendrauf gibt es allerdings zurzeit den Plug-in-Hybrid-Bonus von Mitsubishi, der immerhin satte 7.000 Eier zerquetscht.
Nimmt man im neuen Mitsubishi Outlander PHEV Platz, fällt zuallererst ebendieser auf. Die räumlichen Dimensionen erinnern schon fast an ein kleines Wohnzimmer und bei der Materialauswahl haben die Japaner besonders clever gearbeitet. Die allermeisten Flächen, mit denen man regelmäßig in Berührung kommt, sind angenehm weich gepolstert und auch die Sitze saugen einen regelrecht auf. Dafür dominiert dann in den entlegeneren Winkeln des Cockpits Plastik, was die Haptik nicht allzu sehr beeinträchtigt, aber das Börserl umso mehr schont. Im Mitteltunnel findet sich der futuristische und leicht gewöhnungsbedürftige Automatikwählhebel umringt von EV-Schalter, Sportknopf und Modi-Wahlrad wieder – schaut cool aus und ist leicht ohne Hinschauen zu bedienen. Das Lenkrad greift sich ebenfalls gut an, ist aber leider etwas gar leichtgängig geraten. Für reine Komfortisten ist das sicher bequem, aber das Feedback hält sich dadurch doch in engen Grenzen. Längsdynamisch ist der Outlander PHEV munter unterwegs und die völlig lautlose E-Fortbewegung passt perfekt zum Komfort, der generell im Innenraum herrscht.

Summa summarum hat Mitsubishi seinen Outlander PHEV in Wahrheit fit für jede Konkurrenz gemacht, bevor die überhaupt ernsthaft auf den Plan getreten ist. Denn vor allem in Punkto Preis/Leistung bietet der Japaner ein hervorragendes Paket an, das durch die Neuerungen nur noch einen Sprung nach vorne macht. Dabei besinnt sich Mitsubishi auf Praxistauglichkeit und Komfort und fährt damit wahrscheinlich den besten Weg in diesem Segment. Denn sind wir uns ehrlich, wer in der Gruppe der großen elektrifizierten SUV auf der Suche nach einem reinen Driver’s Car ist, hat sowieso Manches falsch verstanden. Denn hier zählen andere Werte, die allerdings für unsere Umwelt besonders wichtig sind.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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