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Next Generation Kleinwagen: Mini Vision Next 100

BMW feiert die Vergangenheit mit einem Ausblick auf die Zukunft

Next Generation Kleinwagen: Mini Vision Next 100





by Patrizia Zernatto

Mehr als nur eine Studie

Und weiter gehen die Feierlichkeiten zum 100. Firmenjubiläum von BMW. Nach der I8 FUTURISM EDITION präsentierte BMW das Konzeptfahrzeug Mini Vision Next 100 in London. Doch für Mini ist dies viel mehr als nur eine Studie, sondern eine umsetzbare Zukunftsvision – daher auch der Name.

Bereits seit 1959 kennen wir den britischen Flitzer, aber mit diesem Modell verändert das Unternehmen nicht nur das typische Design, sondern präsentiert auch seine Vorstellung des Mobilitätskonzeptes der Zukunft. Der futuristische Entwurf einer relativ gestaltlosen Karosserie mit glatt gelutschten Flächen wirkt auf den ersten Blick allerdings noch nicht wirklich überzeugend, aber hier geht es im nicht um den Look, sondern um Funktionalität, Anpassungsfähigkeit und übergreifende Nutzbarkeit. Konzentriert hat man sich bei der zukunftsweisenden Studie laut Mini auf autonomes Fahren, Konnektivität, Car-Sharing und nachhaltige Materialien.
Der Mini Vision Next 100 wurde halb-transparent gestaltet und kann durch die Wunder der modernen Elektronik wie ein Display je nach Lust und Laune bespielt werden. Die Türen öffnen sich elektronisch, und selbst der Innenraum ist ungewöhnlich wandelbar. Das Lenkrad kann auf dem Messingrahmen des Armaturenbrettes, welches übrigens frei im Cockpit schwebt, seitlich bis zur Mitte verschoben werden und die Pedale sind ebenfalls beweglich. So erreicht man im autonomen Fahrmodus mehr Bewegungsfreiheit für Fahrer und Beifahrer.

Ein wenig (sehr) gewöhnungsbedürftig ist allerdings die transparente “Motor”-Haube, denn hier blickt man direkt auf den Untergrund auf dem man gerade unterwegs.

Ein wichtiges Design des Interieurs der Studie ist der Cooperizer, welcher das zentrale Rundinstrument ersetzt und neben dem Fahrverhalten und den persönlichen Einstellungen auch bei Entertainment und Kommunikation behilflich ist. So soll der Mini der Zukunft zwar in der Lage sein autonom an sein Ziel zu kommen und auch allein einen Parkplatz, eine Ladestation oder die nächste Autowaschanlage finden, doch die Möglichkeit des Selbstfahrens soll nicht vollkommen ausgeschlossen werden.

Ein wenig Spaß am eigentlichen Fahren bleibt uns immerhin erhalten. Traditionelle Materialien wie Holz oder hochwertiges Leder sucht man allerdings vergeblich, denn Mini setzt mit recyceltem Kunststoff, Messing, Basalt oder auch Cellulose auf Nachhaltigkeit.

Jeder Mini ist mein Mini
Individualität steht im Fokus. Die beinahe unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten sollen die angepriesene Individualität trotz des Car-Sharings weitgehend erhalten. Laut Studien leben 2050 noch mehr Menschen in den Großstädten und Metropolen der Welt – das sorgt natürlich für Platzprobleme und Staus ohne Ende. Der Zukunfts-Mini soll nicht nur jederzeit für jedermann zur Verfügung stehen, sondern sich durch ein hinterlegtes Profil an den Fahrer anpassen und so ein persönliches Gefühl vermitteln.
Nachdem so gut wie jeder Hersteller bald seine Vorstellung der Zukunft präsentiert hat, fragen wir uns eines: Wird die Generation 2050 wirklich so wenig Wert auf Design legen? Alles dreht sich um Technik und Fortschritt, doch die Idee von Form und Gestaltung lässt wirklich zu wünschen übrig. Könnte es uns irgendwann so gehen wie Silverster Stallone in Demolition Man?  Keine Unfälle mehr, keine Kriminalität und körperliche Zweisamkeiten finden auch nur in der virtuellen Realität statt. Wenn es nach Mini & Co. geht wird nur geteilt, ein eigenes Auto zu besitzen lohnt sich nicht. Egal wie geordnet es dann vielleicht zugeht, für mich klingt das alles unheimlich langweilig.

Aber wie sagt man so schön, Geschmäcker sind verschieden.

Video & Photo Credit: MINI

Patrizia Zernatto

Unter dem Pseudonym P.S. Hunter war „Pacey“ lange Zeit als US-Korrespondentin für Motorblock tätig.

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