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Nikis Ferrari GTO

Anno 1986 bekam Niki Lauda den letzten, je gebauten Ferrari 288 GTO überreicht, als eine Art Bezahlung für eine Art Job. Herbert Völker, Doyen der deutschsprachigen Motorjournalisten und nicht nur lebenslanger Ghostwriter, sondern auch persönlicher Freund von Niki Lauda war bei der Abholung live dabei.

Sie hatte ein grünes Cover, jene Juni-Ausgabe 1986 der Autorevue. Mittig platziert, wie ein Polaroid hingeflazt, fand sich darauf ein Fahrfoto des Ferrari 288 GTO. Am Steuer: Niki Lauda. Ein mir unvergessliches Exemplar der Kultzeitung. Aus drei Gründen:

1., Ich bekam das Heft schon damals, im zarten Alter von 12 Jahren, zu lesen. Onkel Ehler, ein Freund meines Vaters, war aus Deutschland zu Besuch, wußte nicht recht, was er mir Steppke mitbringen sollte und weil ihm zu Ohren gekommen war, dass ich schon damals recht autonarrisch war, brachte er mir einfach ein Automagazin mit. Und das mit dem Ferrari oben drauf war ihm wohl ins Auge gestochen. Es ist dies eine der frühesten mir bewußt bekannten Begegnungen mit Völker im Speziellen und dem Motorjournalismus im Allgemeinen.

2., Als ich, Jahre später, selbst zum Motorjournalisten wurde und im Behufe, eine Sammlung alter Magazin-Bestände anzuhäufen, auch eine Gesamtedition der Autorevue (ab 1967 komplett, davor vereinzelt) ankaufte, war die altbekannte 86er-Nummer natürlich eine der ersten, die ich aus dem Konvolut herausfischte – und gleich mal nicht fand. Der Verkäufer hatte genau diese Ausgabe, genau dieser Story wegen zurückbehalten und hatte gehofft, ich würde das nicht merken. Fehlanzeige. Zerknirscht hatte er sie herauszurücken.

3., Die Fotos zur Lauda-Story anno 86 schoß the late great Bernd Schilling. Diesfalls mit dem echten Niki Lauda (der damals übrigens hauptsächlich ausschließlich BMW fuhr, im Alltag sozusagen) am Steuer. Jahrzehnte später, Lauda hatte die 2005 erschienene, damals neue S-Klasse für die Revue getestet, durfte ich mal den Foto-Niki geben. Autofotografie-Meister Jürgen Skarwan hatte die S-Klassen-Story mit Lauda fotografiert, allerdings in einem hochengen Zeitfenster. Für Fahrfotos war Niki schließlich nicht mehr zur Verfügung gestanden, er mußte irgendeinen Flieger erreichen, irgendwohin, eh wie immer. Also bat mich Jürgen, der wenige Tage später die Story mit dem gleichen S-Klasse-Mercedes mit mir als Autor für den damals aktuellen WIENER fotografierte, für einen kurzen Shot an ihm vorbeizufahren, dabei möglichst weit in den Fahrersitz hineinzurutschen und möglichst deutlich mit einer roten Kappe (die er ebenfalls mitgebracht hatte) aus dem offenen Schiebedach zu wacheln. Wir waren zu diesem Behufe auf einen Feldweg bei Achau ausgewichen, hatten mit den Reifen ein bisserl Gatsch aufgenommen und nachher auf der Straße verteilt, was uns eine Strafanzeige einbrachte. Doch das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden.

Das Foto stammt aus der Original-Serie von Bernd Schilling für die genannte Story

Herbert Völker im Autorevue-Podcast.

Und nun endlich zur Story selbst, um die es hier die ganze Zeit geht. Es handelt sich um einen gut 12seitigen Bericht von einer einzigartigen Abholung eines nagelneuen Ferrari GTO aus Italien und dessen Überstellung nach Hof bei Fuschl am Beifahrersitz von Niki Lauda. In der neu aufgelegten Podcast-Serie der Revue erzählt der Autor Völker diese Story von anfang bis Ende. Wir wünschen viel Vergnügen beim Zuhören.

Franz J. Sauer

Liebt Autos, weiß auch ein bissl was, schwurbelt schön drum herum und springt für SUV in die Bresche.

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