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Nissan Ariya: Der elektrische Erbe

Mit dem Leaf ist es für Nissan gut gelaufen. Schließlich war der Kompakte lange Zeit das erfolgreichste Elektroauto der Welt. Doch nachdem neben Tesla nun auch viele etablierten Hersteller auf Stromer setzen, wird es für die Japaner höchste Zeit, die nächste Stufe zu zünden. Deshalb rücken sie jetzt den Ariya ins Rampenlicht.

Von Thomas Geiger

Der ist ganz dem Zeitgeist folgend als Crossover-Coupé gezeichnet. Außerdem soll er Nissan mit der neuen Elektro-Plattform und Reichweiten von bis zu 500 Kilometern für das Ringen mit Autos wie dem Model 3 von Tesla und dem ID4 von VW wappnen. Damit wollen die Japaner nicht weniger, als das Leben ihrer Kunden besser machen, sagt Markenchef Ashwani Gupta und setzt dabei auf weit mehr als die innovativen Antriebe: „Modernes Design und ein lounge-artiger Innenraum voller fortschrittlicher Technologie bieten Komfort und Bequemlichkeit für Fahrer und alle Passagiere.“

Zwar ist der Ariya zugeschnitten auf das Heer elektrischer SUV, das sich gerade in Asien, Europa und Amerika warm läuft, doch dürfte er intern vor allem dem Bestseller Qashqai das Leben schwer machen.

Denn mit knapp 4,60 Metern ähnlich groß, dank der platzsparenden Elektrotechnik im Wagenboden aber sehr viel geräumiger, sieht er mit seiner von innen beleuchteten Front und der schnittigen Dachlinie nicht nur um Längen besser aus, sondern bietet als erster Stromer bei Nissan auch noch vergleichbare Fahrleistungen – und kann dank optionalem Allradantrieb sogar im Gelände mithalten.

So gibt es den Ariya nach aktueller Nachrichtenlage mit zwei Akkus von 65 oder 90 kWh in gleich fünf Leistungsstufen.  Die Fronttriebler kommen auf 160 oder 178 kW und 300 Nm, die Allradler mit zwei Motoren auf 205 kW und 560 Nm oder auf 225 und 290 (immerhin an die 400 PS!) sowie jeweils 600 Nm.

Das reicht für Sprintwerte von bestenfalls 5,7 Sekunden, das Spitzentempo liegt zwischen 160 und 200 km/h und mit einer Ladung kommt man je nach Konfiguration zwischen 340 und 500 Kilometer weit. Danach zieht der Nissan daheim an der Wallbox bis zu 22 und an der Gleichstrom-Säule unterwegs maximal 130 kW und kommt entsprechend flott wieder aus der Box.

Weil es zum Wohlgefühl auf Reisen mehr braucht als das reine Gewissen, geht Nissan auch beim Interieur den nächsten Schritt und verspricht neben einer kommoden Lounge-Atmosphäre und praktischen Details wie der verschiebbaren Mittelkonsole ein völlig neues Bediensystem, das vor allem auf zwei große Bildschirme und einen digitalen Assistenten setzt. 

Was der nicht auf Zuruf von selbst erledigt, aktiviert der Fahrer über ein paar wenige Schalter, die als Sensorfelder in den Konsolen versteckt sind  und nur bei Berührung sichtbar werden. Und weil sie auch in Yokohama heute noch nicht wissen, was das Morgen bringt, ist der Ariya der erste Nissan, der automatisch Anschluss an die Zukunft hält und deshalb online upgedated werden kann.

Zwar feiert Nissan den Ariya als Aufbruch in eine neue Ära, doch bis die Zukunft in Fahrt kommt, wird es zumindest bei uns noch etwas dauern: Erst im zweiten Halbjahr 2021 soll der Verkauf starten. Solange hat der Qashqai noch Schonfrist. 

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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