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Peugeot 3008 GT – Der brüllende Löwe

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Peugeot 3008 GT – Der brüllende Löwe

Irgendwas machen die Franzosen gerade verdammt richtig! Wir durften das Auto des Jahres 2017 in der GT-Version testen und können uns der Jury fast kommentarlos anschließen.

Text: Maximilian Barcelli

Das Auto des Jahres ist also wieder ein Peugeot. Schon 2014 wies der 308 seine schärfsten Konkurrenten um die Auszeichnung, den bayrischen i8 und den Model S, in die Schranken. Drei Jahre später ist der große Bruder an der Reihe und auch diesem Franzosen ist das in-die-Schranken-weisen-der-Konkurrenz geblieben. Peugeot erfreut uns allerdings nicht mit einem 3008 von der Stange, sondern setzt uns in die sportliche GT-Variante. Optisch gibt sich diese durch die breiteren Kotflügel, die 19-Zoll-Räder und einer zweifarbigen Lackierung, zu erkennen.
Zweifarbig ist generell ein recht passendes Adjektiv, denn der Peugeot 3008 GT gibt sich auf der einen Seite als liebenswerte Familienkutsche, lässt man den Löwen allerdings von der Leine, sprintet der 180 PS-starke Diesel mit einem majestätischen Gebrüll los, welches dem Nachwuchs am Rücksitz das Fürchten lehrt. Den Sportmodus wieder deaktiviert, wird der Löwe gebändigt und verwandelt sich in eine Hauskatze zurück. Einer ziemlich luxuriösen Hauskatze allerdings, der sportliche Franzose trifft nämlich den Nerv der Zeit und empfängt die Zukunft mit offenen Armen. Das futuristische Armaturenbrett erinnert fast schon ein wenig an Tesla, würde der Löwe beim proletarischen Ampelsprint nicht so brutal aus den zwei Endrohren brüllen.

Das zweispeichige Lenkrad sieht sportlich aus, trotz, oder vielleicht gerade wegen der bei Peugeot standardgemäßen kleinen Größe. Das digitale Armaturenbrett (Brett ist ja fast schon beleidigend) lässt sich durch ein Rädchen am Lenkrad einfach und bequem bedienen und individuell einrichten. Sowohl der Minimalist wird hier fündig, als auch der aufs Navigationssystem angewiesene notorische Verfahrer. Wandert der Blick vom Armaturendisplay (!) zur Mittelkonsole, sticht einem nichts ins Auge – und das ist durchaus positiv zu verstehen. Alles wirkt aufgeräumt und ist dort, wo es hingehört. Dezente Klaviertasten verweisen auf die wichtigsten Funktionen. Heizung, Radio und Warnblinkanlage sind hier zu finden. Die weniger wichtigen Funktionen lassen sich dann am zeitgemäßen Touch-Display finden.

Das Außendesign lässt auch nicht viel zu wünschen übrig. Im Vergleich zum Vorgängermodell macht der Löwe einen gigantischen Sprung nach vorne. Die Rückleuchten erinnern ein wenig an ein anderes Tier, vorne gibt sich der Peugeot 3008 GT bullig und selbstbewusst.
Selbstbewusst ist auch das Gebrüll des Löwen beim Beschleunigen. Dass nicht nur heiße „Luft“ die Auspuffanlage verlässt, wird klar, wenn die werkenden Kräfte den Körper in den Sitz pressen, der gerade an einer schönen Thaimassage mit eventuellem Happy End arbeitet. 8,6 Sekunden braucht der Peugeot 3008 GT um den Hunderter zu knacken und mit einer Spitzengeschwindigkeit von 207 km/h ist man auch auf den deutschen Autobahnen gut aufgestellt.

Nun, so ganz kommentarlos wurde die Entscheidung der Kommission, welche alljährlich das Auto des Jahres kürt, schlussendlich doch nicht angenommen. Doch fällt mir wahrlich nichts Negatives ein, womit ich diesen Artikel eine kritische Note geben könnte. Der Peugeot 3008 GT ist ein ausgewachsener und mehr als nur zeitgemäßer SUV, der zumindest in der GT-Version, auch keinen Hehl um seine Stärke macht und wie Mufasa in sein Reich hinausbrüllt.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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