Einsteiger in den Peugeot 308 GT SW werden mit teils ungewöhnlichen, teils charmanten Details umgarnt. Außerdem lehrt uns der Blaue, dass „Sportkombi“ zwar ein Kompromiss ist, aber einer, an den man sich schnell gewöhnt.
Fotos: Eryk Kepski
Text: Bernhard Katzinger
Betastet das Lenkrad, unten abgeflacht, klein, knuffig! Wie ein Versprechen von schnellen und direkt erlebten Kurvenwechseln, die das Fahrwerk im Sport-Modus durchaus erfüllen kann.
Der Blick wandert weiter, erfasst über dem oberen Lenkradrand erst die Cockpit-Armaturen. Die beiden Hälften der Kontrolleinheit verhalten sich spiegelverkehrt: Während der Tachozeiger sich konventionell im Uhrzeigersinn bewegt, macht’s der Drehzahlmesser gegengleich.
Platz auch für die Großen
Der 308 ist spürbar auch für Menschen mit oder über 185 Zentimeter Körpergröße gemacht, was zur Folge hat, dass die Anordnung von Lenkrad und Armaturen plötzlich einen Sinn ergibt. Die wichtigen Informationen werden im Augenwinkel erfasst, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.
Alles sitzt, wo es muss, und dennoch ist in allen Dimensionen bequem Platz. Nur die an eine Bischofsmütze erinnernde Kopfstütze will für meinen Geschmack nicht weit genug nach oben, und ihr unterer Rand bleibt im Genick spürbar.
Schöne Verarbeitung, spannende Details und ein agiler Motor sind das eine, einen Kombi kauft man aber auch wegen des Nutzens. Also: Der Platz hinten ist für Großgewachsene eher knapp, dafür ist der Kofferraum ausreichend für jeglichen Transport von Schultaschen, Rucksäcken und Sportgeräten. Das Umklappen der Rücksitzlehnen geht leicht von der Hand; durch gleichzeitiges Absenken der Sitzflächen entsteht eine ebene Ladefläche. Insgesamt ergibt das ein maximales Ladevolumen von 1.660 Litern.
Löwen müssen brüllen
Der BlueHDI mit 180 PS legt akustisch los, als müsse er jeden Morgen auf dem Weg ins Büro eine Rallye-Sonderprüfung absolvieren. Nicht dass es dem Motor im täglichen Gebrauch an Kraft fehlt, aber da wundert man sich doch über den scheinbaren „sound-power-gap“. Des Rätsels Lösung ist banal: Zwecks Motorsport-Ambiente wird per Lautsprecher Motor-Sound ins Innere gespielt.
Auch ohne solche Kunstgriffe ergibt die GT-Charakteristik, dass man auch im Alltagsbetrieb ab und zu gern zu den Schaltpaddles greift. Ein bisschen Sport muss schließlich sein. Auf großer Fahrt in den Familienurlaub lässt man die tadellos unauffällige Automatik gerne ihre Arbeit tun.