Schnellfahrer aufgepasst – es gibt einen neuen King am Ring. Denn wenn Porsche im Mai zu Preisen ab 216.838 Euro den 911 endlich auch wieder als GT3 an den Start bringt, pulverisiert das Flügelmonster wieder mal die Bestzeit seines Vorgängers und knackt auf der Nordschleife erstmals die Sieben-Minuten-Marke: 6:59:927 Sekunden braucht der sportlichste aller Elfer für die 20,8 Eifel-Kilometer und nimmt seinem Vorgänger damit die Ewigkeit von 17 Sekunden ab.
Möglich wird das vor allem durch aufwändige Arbeit an Fahrwerk und Aerodynamik sowie eine strenge Diät. So kommt erstmals in einem Serienmodell von Porsche die aufwändig neu entwickelte Doppelquerlenker-Vorderachse aus dem Le-Mans-Sieger 911 RSR zum Einsatz. Dank einer höheren Sturzsteifigkeit und reduzierter Querkräfte ermöglicht sie ein außergewöhnlich agiles Einlenkverhalten und eine berechenbare Fahrbarkeit. An der Hinterachse kommen zudem für eine präzisere Radführung zusätzliche Kugelgelenke zum Einsatz. Und natürlich ist auch die Hinterachslenkung serienmäßig, verringert den Wendekreis beim Parken und sorgt vor allem für eine höhere Kurvenstabilität beim hohem Tempo – ein Effekt, der sich auf dem Ring besonders auszahlt.
Dazu gibt’s Leichtbau für Bremsen, Karosserie und Abgasanlage, mit dem das Leistungsgewicht auf 2,8 kg/PS für das Modell mit Schaltgetriebe sinkt und so noch näher an das Niveau reinrassiger Rennwagen heranrückt, sowie ein ausgeklügeltes Aerodynamik-Paket: Weil der Unterboden besser angeströmt wird und der verstellbare Heckflügel optimiert wurde, erzeugt der GT3 bereits 50 Prozent mehr Abtrieb als sein Vorgänger. In der für Rennstrecken reservierten Performance-Position steigt der Abtrieb bei Tempo 200 sogar um 150 Prozent.
Vergleichsweise wenig ändert sich dagegen am Antrieb – dem famosen 4,0-Liter-Sechszylinder, der auch weiter auf jeden Turbo pfeift, allein auf die Macht hoher Drehzahlen setzt und erst bei 9.000 Touren rot sieht. Statt 500 leistet der Sauger nun 510 PS und das maximale Drehmoment klettert von 460 auf 470 Nm.
Geschaltet wird von Hand mit sechs Gängen und automatischem Zwischengas oder einer rennstreckentauglichen Doppelkupplung. Frei von jeder Zugkraftunterbrechung ermöglicht sie den Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,4 Sekunden und lässt den 911 GT3 in nur 10,8 Sekunden auf 200 km/h sprinten. Und weil auf der Rennstrecke das Spurtvermögen so viel wichtiger ist als das Spitzentempo, schweigen sich die Schwaben zur Höchstgeschwindigkeit kurzerhand aus.
Natürlich ist der GT3 für knapp 220.000 Euro ein teures Vergnügen. Doch erstens gibt es dafür je nach persönlicher Sichtweise einen Rennwagen, den man auch im Alltag fahren kann, oder ein Alltagsauto mit absoluter Rennstreckentauglichkeit. Und zweitens zeigt sich Porsche zumindest bei den Extras großzügig: Das Clubsport-Paket mit Überrollkäfig, Sechspunkt-Gurt und Feuerlöscher gibt es auf Wunsch gratis dazu.