Mercedes beansprucht es für sich, den stärksten Serien-Vierzylinder der Welt im neuen AMG A 45 S zu verbauen. Kein Wunder, bei der Leistung von 421 PS. Da ist es eigentlich nicht das Naheliegendste, diesen noch einmal hoch zu pushen. RENNtech macht’s trotzdem.
Text: Maximilian Barcelli
600 PS. Das sind 80 PS mehr, als der Porsche 911 GT3 RS leistet, immer noch 20 PS mehr, als der Porsche Turbo S (beide Elfer der Baureihe 991) auf seine Räder loslässt und exakt so viel, wie der McLaren 600 LT oder der Ferrari Portofino generieren. Noch seltener sind 600 PS abseits der Sportwagenklasse anzutreffen. Obere Mittelklasse – wir denken da an den BMW M5, an die AMG-Derivate der E-Klasse oder den RS 6 Avant – ist Minimum, um in dieses Leistungssegment vorzudringen. Zumindest, wenn es um Serienfahrzeuge geht.
Falls nicht, dann kann es so richtig irre werden. Sogar – oder vielleicht: vor allem – in der Kompaktklasse: So polsterten die britischen Tuner Mountune den Ford Focus RS auf unfassbare 520 Pferdchen auf. Doch mehr geht immer, wie die renomierten Benz-Tuner RENNtech nun beweisen. Die haben sich nun den brandneue Mercedes-AMG A 45 S zur Brust genommen, eben den mit dem stärksten Serien-Vierzylinder, und pushen ihn auf Kundenwunsch auf 600 PS. Wem das aus total unerfindlichen Gründen zu hart ist: auch kleinere Leistungsupgrades werden von RENNtech angeboten. Beschleunigungswerte des 600 PS starken Kompaktwagens sind nicht bekannt. Allerdings sprintet schon der Serien-A 45 S mit seinen 421 PS in knapp unter vier Sekunden von 0 auf 100. Das Tuning-Paket, das sich aus einem neuen Lader, Abgasanlage und passend abgestimmter Software zusammensetzt, soll in den nächsten Monaten verfügbar werden.