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Rolls-Royce Black Badge

Die schwarze Seele

Rolls-Royce Black Badge

Rolls-Royce bringt mit den neuen Black-Badge-Modellen des Wraith und des Ghost sozusagen Tuning mit royalem Anspruch ab Werk. My perfect match …

Text: Gregor Josel / Fotos: Hersteller, Tim Adler

Mein Leitspruch in Sachen Kleidung lautete schon im zarten Teenageralter: „Ich trage schwarz, bis ich etwas gefunden habe, das noch dunkler ist!“ Das bringt tatsächlich enorme Vorteile im Alltag. Man muss sich beispielsweise niemals wirklich überlegen, ob man passend gekleidet ist. Schwarz passt eigentlich immer. Weiters spart man Geld, denn schwarze Wäsche kommt nie aus der Mode. Dritter und wesentlichster Vorteil: Man sieht einfach irgendwie böser aus als der Dedicated Follower of Fashion, der in orangefarbener Karottenhose und hellblauem, hochgeschlossenem und lang ärmeligem Hemd durch die Hipster-Viertel irrt, auf der Suche nach Gleichgesinnten. Diese Peinlichkeiten muss man sich als Schwarz-Liebhaber nicht geben. Und noch viel besser: Man wird vom Karotten-Mann und seinesgleichen auch praktisch nie angesprochen. Man weicht den Schwarz-Lieb habern lieber aus, man weiß ja nicht, wie und was.

Rolls-Royce hat nun vorgesorgt für Menschen wie mich. Nämlich mit der neuen Black-Badge-Serie für das Luxus-Coupé Wraith und die Chauffeurs-Limousine Ghost. Die beiden Black Badges stellen so was wie die dunkle Seite der Macht dar, quasi die Mr.-Hyde-Version der edlen britischen Luxuskarossen. Hintergrund ist einerseits natürlich das Verjüngen des Markenimages, andererseits gibt es aber auch einen wesentlich trivialeren Erklärungsansatz, der nach zweimaligem Darübernachdenken durchaus schlüssig ist: Man kennt ja den Hip-Hopper von Welt, meist nordamerikanischer Herkunft, der auf gut Wienerisch „im Geld ist“. Selbiger greift gerne zu Wraith und/oder Ghost, um diese königlichen Fahrzeuge dann in den hochpreisigen Tuningstätten von Unterwelt mit zahlreichem Bling-Bling und unfassbar hässlichen 24-Zoll-Felgen im Glitzerlook verschandeln zu lassen. Das wird Rolls Royce mit den Black-Badge-Modellen zwar auch zukünftig nicht ganz ausschließen können, doch gibt es ja auch durchaus gebildetere und stilsicherere Rock-, Pop-, Hip-Hop- und RnBStars, die sich dank verschärfter Optik ab Werk den Weg in die Chrom- und Glitzer-Spelunke künftig ersparen.
„Black Badge ist das Alter Ego der Rolls-Royce- Modelle Wraith und Ghost: selbstbewusster, herausfordernder und kraftvoller. In der großartigen Geschichte unserer Marke ist Black Badge ein wegweisender Meilenstein“, so die ziemlich prägnante Erklärung der neuen Modelle von Torsten Müller-Ötvös, Chief Executive Officer von Rolls-Royce Motor Cars.
Wohin die Reise geht, verkörpert schon auf den ersten Blick die legendäre „Spirit of Ecstasy“-Kühlerfigur, die nun stolz und hochglänzend schwarz auf den mächtigen Motorhauben der beiden Black Badges durch die Nacht streift. Das hat was von Batman, nur eben very British, mit Stil. Auf die Straße übertragen wird die Kraft der Black-Badge-Fahrzeuge durch die neuen und einzigartigen zweiteiligen Carbonfaser-Aluminiumräder. Auch am Armaturenbrett findet man Carbon, und die Möglichkeiten zur Individualisierung des Innenraums sind nahezu grenzenlos. Doch nicht nur optisch hat man die beiden Black-Badge-Modelle auf böser getrimmt. Der Wraith leistet jetzt sagenhafte 632 PS, der Ghost 612 PS.

Die Fahrwerke, Getriebe und Bremsen beider Schiffe wurden ebenfalls optimiert, um dem Fahrer mehr Feedback zu geben. Das Ergebnis: Black Badge willst du selbst fahren. Der Butler hat an diesen Tagen frei!

Und weil es so schön war, hier noch einmal die brachiale Beschleunigung des Wraith Black Badge von 0-250 km/h:


Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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