Seat Leon Facelift – Dezenz pur!

Das Seat Leon Facelift

Das Seat Leon Facelift darf gut und gerne als marginal bezeichnet werden. Überarbeiteter Grill, Voll-LED-Technik vorne wie hinten und leicht bearbeitete Frontschürze beschreiben die bedeutendsten Änderungen am Fahrzeug. So wird klar, dass die Spanier auf Altbewährtes setzen, anstatt neue Wege zu gehen.

Von Karl Jereb
Zugegeben, das Seat Leon Facelift haut einen aufgrund des durchaus behutsam veränderten Äußeren zunächst einmal nicht vom Hocker. Denn immerhin, so scheint es zumindest, durften wir ebendieses bereits vier Jahre lang auf der Straße beäugen, was uns aufgrund des wirklich feschen Designs sicherlich nicht stört. Erst bei genauerer Betrachtung fallen die kleinen Änderungen auf, die das Facelift als solch eines anpreisen lassen.

An der Front erkennt man einen potent gewachsenen Kühlergrill, dessen 3D-Effekt bei gleichzeitiger Anpassung der Waben-Optik verstärkt wurde. Außerdem wurde er ein wenig herausgestellt, sodass auch die Motorhaube angepasst werden musste. Des Weiteren erstrahlt die ab Austattungsvariante FR serienmäßige Full-LED-Technik in neuem Licht. Die Strahlkraft des Seat-typischen Scheinwerfers, der nun auch als Blinker fungiert, wurde verdoppelt. Auch am anderen Ende des Wagens wurde, wenngleich sehr behutsam, am Scheinwerfer gearbeitet, sodass dieser einen veränderten Verlauf aufweist.

Akzente setzen

Das Seat Leon Facelift bringt insgesamt drei neue Farben und zwei neue Felgenmodelle mit sich, wobei besonders das Boheme Purple, ein dunkler Violett-Metallicton zu überzeugen weiß. Die Spanier prognostizieren aber, dass Desire Red mit Abstand am besten abschneiden wird. Mystery Blue steht ebenso zur Auswahl und entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Underdog.

Exterieur gesehen ist das zugegebenermaßen nicht weit entfernte Ende damit erreicht und das Seat Leon Facelift geht unterm Blechkleid weiter. Dort allerdings beträchtlich. Die Spanier setzen beim „Neuen“ voll auf Assistenzsysteme und tragen somit zum gediegenen Fahren bei. Stauassistent, Spurhalteassistent und der radargesteuerte Abstandsregeltempomat (ACC) mit City-Notbremsfunktion gehören ebenso zum neuen Leon, wie der verbesserte Parkassistent und die praktische Verkehrsschilderkennung. Erstere sind bis Tempo 60 einsatzfähig und erleichtern lästige Stauabschnitte ungemein. Damit werden SC sowie ST zu elektronisch versierten Allrounder und zeigen ihre Nähe zum kompakt-SUV Ateca.

Ausstattungstechnisch

Reference, Style und Xperience (nur für ST) heißen die bisher angebotenen Ausstattungslinien, die beim Facelift noch um die Variante „Xcellence“ ergänzt werden. Diese, so präsentierte Dr. Matthias Rabe, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei Seat, richtet sich an besonders komfortfreudige Kunden, die sich nicht sonderlich für sportliche Höchstleistungen des Wagens begeistern, sondern das Connectivity-Paket präferieren.

Dieses heißt bekanntermaßen Seat Full Link und inkludiert Apple CarPlay sowie Android Auto. Neu definiert wurde das Touchdisplay des Infotainmentsystems, welches nun 8 Zoll aufweist und auf zwei physische Bedientasten reduziert wurde. Zwei USB-Anschlüsse teilen sich mit einem AUX-Stecker einen Teil des vorderen Ablagenfachs.

Ergänzt wird die elektronische Anbandelung durch das Bluetooth-System. Ein definitives Highlight des Seat Leon Facelifts stellt das kabellose Aufladen des Smartphones dar, was über die sogenannte Phonebox ermöglicht wird. Voraussetzung ist selbstverständlich ein dafür empfängliches Handy.
…die Strahlkraft des Seat-typischen Scheinwerfers, der nun auch als Blinker fungiert, wurde nämlich verdoppelt…

Motormanagement

Auch motorentechnisch profitieren die Spanier ungemein von der breiten Auswahl des Mutterkonzerns VW. Drei Dieselaggregate mit 1,6 oder 2 Liter Hubraum (von 115 über 150 bis hin zu 184 PS) stehen zur Verfügung und können wahlweise mit Handschalter oder Automatik bestellt werden.

Mehr Auswahl liefert die Benziner-Palette. Hier können Motoren von 86 bis 150 Pferdestärken und einem bis zwei Liter Hubraum gewählt werden, die 180-PS-Variante ist nur für den deutschen Markt bestimmt. Neu im Programm ist der 1,0-Liter-Dreiylinder TSI mit 115 PS, der im Skoda Octavia, Audi Q2 sowie A3 und VW Golf werkelt. Auch der Seat Ateca setzt auf das kleine Aggregat.

Kunden können sich auch beim Facelift natürlich wieder für den Allradantrieb 4Drive entscheiden, der mit Haldex-Kupplung der fünften Generation ausgeliefert wird.

Der Markteinstieg für den Seat Leon Facelift erfolgt Ende Jänner 2017. Preise wurden bislang noch nicht verraten, diese orientieren sich aber sehr stark an den bislang geltenden. Insgesamt bietet der facegeliftete Seat Leon also weiterhin ein sehr attraktives Angebot und wird uns wie gewohnt erhalten bleiben.

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