Reifenpannen sind zwar weder wahre Budget- noch Autokiller, aber ziemlich nervig auf jeden Fall. Vor allem können sie jedem immer und überall passieren, das macht die Geschichte noch eine Spur unangenehmer. Forscher an der Harvard University haben nun möglicherweise die perfekte Lösung für das Gummiproblem entwickelt: selbstheilende Reifen.
Text: Jakob Stantejsky
Unser Körper kann es (bis zu einem gewissen Grad), also warum sollten es unsere Reifen nicht auch können? Wenn mal was kaputt geht, repariert es sich einfach selbst – ohne Pannenkits, Reserveräder und ähnliches Zeugs. Was beim ersten Hinhören noch sehr nach Utopie klingt, ist mittlerweile in greifbare Nähe für uns Menschen gerückt. Denn in gelartigen Substanzen haben Wissenschaftler es bereits geschafft, mittels Manipulation auf molekularer Ebene selbstheilende Eigenschaften zu erwecken. In Harvard konnte in Anlehnung an diese Forschung tatsächlich eine Reifenmischung erzeugt werden, die diese Fähigkeiten „beherrscht“. Die Polymerverbindungen werden zu diesem Zweck mit solch selbstheilenden Molekülen versetzt, die dadurch dem ganzen Reifen ihre Eigenschaften verleihen. Nach einer etwaigen Panne muss man so nur noch einfach weiterfahren, was die Moleküle dazu bringt, aktiv zu werden und sich zurück in ihre vorgesehene Position zu begeben – kurz gesagt: das Loch, der Schnitt etc. flickt sich selbst.
Das ist jetzt alles sehr vereinfacht dargestellt und ich gebe gerne zu, dass ich selbst auch nicht alles so hundertprozentig verstehe, was da vor sich geht. Die investigativen Köpfe unter euch können ja einfach mal nachlesen. Leider ist der Wundergummi noch weit weg von einer möglichen Serienproduktion, aber schon die Aussicht ist doch was feines. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich die Reifenhersteller nicht in ihrem Profit bedroht sehen und dem Fortschritt ein Bein stellen wollen. Aber das werden wir ja sehen, wenn es so weit ist.