Eigentlich war der Skoda Funstar nur als Gag für die „Autonews am Wörthersee“, kurz das „GTI-Treffen“ gedacht. Warum das Auto Monate danach der Fachpresse nochmal gezeigt wird? Wir mutmaßen mal…
Text: Philipp Stalzer
Mit dem Skoda Funstar teasern die Tschechen. So vermuten wir. Denn Skoda ist Spitzenklasse bei rationalen Argumenten für einen Autokauf. Saubere, klare Designs, „Simply Clever“-Features die den täglichen Umgang mit dem Auto versüßen und bombiges Preis/Leistungsverhältnis – in diesen Vernunftkriterien mischt die Marke ganz vorn mit. Aber gelebte Freiheit, Spaß, ein Auto das junge Leute anspricht und auf emotionaler Basis eine Begehrlichkeit weckt, das fehlt irgendwie in der Produktpalette der aufstrebenden Marke. Dabei gabs sowas ja schon mal!
Der Papa des Skoda Funstar
1997, als der VW-Konzern den Ostblock-Mief in der Produktpalette schon ganz gut weggefegt hatte, war die Zeit reif für ein schrilles Sondermodell des Skoda Felicia. Schon zwei Jahre zuvor wurde das Konzept auf Basis des Vorgängers Skoda Favorit im Rahmen der IAA in Frankfurt ausprobiert. Auf Basis der Pick-Up Version (auch heute noch ein beliebtes Arbeitstier, solang vom eisenoxidindizierten Lochfraß verschont geblieben), sorgte ein schrilles Sondermodell für Furore und erstmals drehten sich Köpfe nach Mlada Boleslav. Der Skoda Felicia „Fun“, in dezentem schreigelb, mit schrillorangen Details verfeinert, sorgte für einen Hauch von Popkultur in den sonst recht spröden Skoda-Schauräumen. Für Lust auf einen Ausflug mit Freunden, Sonne, Sommer, Blödisnn machen. Gelbe Lederdetails und Froschkönig-Sitzbezug im Interieur und eine ins Freie der Ladefläche klappbare zweite Sitzreihe hielten, was der simple Name „Fun“ versprach. Und dann, ja dann war wieder „brav und unauffällig sein“ angesagt. Mama Wolfsburg mag das nicht so, wenn sich die Kinder aus Mlada Boleslav nicht zu benehmen wissen.
Der Skoda Felicia „Fun“, in dezentem schreigelb, mit schrillorangen Details verfeinert, sorgte für einen Hauch von Popkultur in den sonst recht spröden Skoda-Schauräumen. Für Lust auf einen Ausflug mit Freunden, Sonne, Sommer, Blödisnn machen.
Ob Škoda mit dem Funstar ein neues Modell anteasert?
Posted by Motorblock on Donnerstag, 23. Juli 2015
Kein rein zufälliges Lehrlingsprojekt
Als Skoda dieses Jahr mit dem Funstar, einem von Lehrlingen im Skoda-Werk in 500 Stunden Freizeit-Arbeit auf Pick-Up umgebauten Fabia, am GTI-Treffen anrückte, läuteten noch keine Alarmglocken im Hirn des investigativen Auto-Journalisten. Doch dass Motorblock Monate nach der Premiere auf Tuchfühlung mit dem Funstar und seinen zwei Vorfahren geschickt wird, könnte schon ein Zeichen für ein geplantes Modell sein. Das mit qualitativ hochwertiger Karosseriearbeit glänzende, mit vielen liebevollen Tuning-Details in giftgrün gespickte und eine fette Audio-Anlage beherbergende Spaßgefährt der fleißigen Skoda-Lehrlinge werten wir nun offiziell für einen Appetitmacher auf die Überraschung, die Skoda auf der IAA in Frankfurt im September bringen wird. Hoffentlich wird sie genauso schrill und witzig wie der Felicia Fun – ein bisschen Halli Galli Drecksauparty schadet dem Skoda-Line-Up keinesfalls!