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Skoda Octavia RS Power-Update

Papa zieht jetzt wieder mit seinen alten Kumpels um die Häuser.

Skoda Octavia RS Power-Update

Er ist der brave tschechische Familienvater, der beschlossen hat, sich einen Hipster-Bart stehen zu lassen, wieder ins Gym zu gehen und regelmäßig mit den alten Kumpels um die Häuser zu ziehen: Der Octavia RS geht als Kombi oder Limousine mit 230 PS-Benziner oder 184 PS-TDI, tieferem Fahrwerk und breiterer Spur auf Aufriss!
Er hat die Schnauze voll von brav, gesettled und Vorbildfunktion. Ja, die Kinder müssen zur Schule, die Oma zum Seniorenkränzchen und die Selbstbaumöbel vom Markt nachhause gebracht werden. Aber deshalb muss man heutzutage doch keinen faden Kombi mehr fahren.

Eh nicht, sagt Skoda, und reicht zur Neuvorstellung des beliebten, nützlichen und ein bisserl braven Octavia jetzt die scharfe Ware nach: Der Skoda Octavia RS verfügt in der stärkeren Benziner-Version nun über 230 PS aus einem Vierzylinder. Das um 15 mm tiefer gelegte Sportfahrwerk und die gegenüber dem Vorgänger um 30 mm breitere Spur hinten unterstreichen den dynamischen Anspruch ebenso wie die roten Bremssättel. Die optionalen 19-Zöller sind eigentlich Pflicht und unter anderem in exklusivem Silber erhältlich.

Mit den Leistungsdaten darf man dann auch bei den alten Kumpels wieder vorstellig werden: Der schnelle Skoda verfügt über ein maximales Drehmoment von 350 Nm, das zwischen 1.500 und 4.600 U/min anliegt, und beschleunigt in 6,7 Sekunden von 0 auf 100km/h. Das ist potent, aber auch nicht so viel, dass der Sitz der Dritten in Gefahr gerät, wenn man die Schwiegermama zum Bingo chauffiert. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt 250 km/h, und weil das Familienbudget für die ganz großen Extravaganzen im Bußgeldkatalog keinen Sonderfonds mehr hergibt, sollte man das wohl nicht ausprobieren – es sei denn, man fährt im Urlaub halt mal an die Ostsee anstatt nach Krk. Soll ja auch schön sein.

Apropos schön: Am Aussehen der Octavia-Neuauflage scheiden sich ja ein bissl die Geister. Aber eine Tieferlegung plus große Räder haben noch keinem Automobil geschadet. Genau so wenig wie ein bisschen altmodischer Spaß an der Kreuzung dem Papa, der eigentlich seriös und verantwortungsbewusst im Leben steht.

Bernhard Katzinger

War bis 2017 Teil der Motorblock-Redaktion.

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