Im Jahr 1965 startet Burkard Bovensiepen seine kleine Tuningschmiede mit dem Namen „Alpina“. Damals hätte wohl niemand vermutet, wie stark die 50 Jahre Jubiläums-Sondermodelle von Alpina B5 und B6 aussehen und sein werden.
Text: Philipp Stalzer
Es muss eine beschauliche Zeit gewesen sein, als 1962 ein gewisser Herr Bovensiepen im provinziellen bayrischen Allgäu Lust bekommen hat, seinen BMW – im nicht sehr weit entfernten München gebaut – ein wenig zu frisieren. Eine angepasste Weber Doppelvergaseranlage soll dem BMW 1500 auf die Sprünge helfen, es soll aber noch bis 1964 dauern bis das „Tuningteil“ auch bei BMW anklang findet und in das Zubehörprogramm aufgenommen wird. 1965 war die Zeit dann Reif, die „Burkard Bovensiepen KG“ in Kaufbeuren wurde registriert. 1970 hatte die Firma dann schon 70 Mitarbeiter und übersiedelte nach Buchloe, wo sie bis heute residiert.
Ein Gruß an die Vergangenheit
Nach einer Vielzahl von Rennerfolgen, technischen Innovationen, emotionalen Automobilen und einem Verkaufsrekord im Jahr 2014 ist das Jahr 2015 die nächste große Sache für die mittelständische Firma. Das 50 Jahre-Jubiläum soll gefeiert werden, für einen Automobilhersteller selbstverständlich mit einem Sondermodell. Die Wahl dafür ist auf Alpina-Versionen des aktuellen 5er und 6er BMWs gefallen, was traditionell begründet ist. Die Alpina Modelle B7 S Turbo und B7 S Turbo Coupé waren zu ihrer Zeit mit 330 PS Leistung unglaubliche Überflieger und beide auf insgesamt 90 Stück limitierte Sondermodelle. History repeats zum halbjahrhundertjährigem Jubiläum.
Das 50 Jahre-Jubiläum soll gefeiert werden, für einen Automobilhersteller selbstverständlich mit einem Sondermodell. Die Wahl dafür ist auf Alpina-Versionen des aktuellen 5er und 6er BMWs gefallen, was traditionell begründet ist.
B5 und B6 im Jubiläums-Trim
Feine Details und gesteigerte Motorleistung machen die Sondermodelle zu einem Collector´s Item wie es im Buche (oder auch in Buchloe) steht. Das charakteristische Alpina-Dekor ist in matter Folie gehalten, Einstiegsleisten und der mittige Ablagefachdeckel oder die beifahrerseitige Dekorleiste weisen auf die Sonderedition hin. Auf den von Frederic Schlosser wunderbar dramatisch inszenierten Pressebildern des B5 ist eine auffällig in den Firmenfarben blau und grün abgesteppte Nappalederaussttattung zu sehen (auch für den B6 erhältlich, eine Reminiszenz an den schon erwähnten B7 S der 80er Jahre), beide Modelle rollen auf sehr leichten 20-Zoll Alurädern an. Damit wir noch klären wer hier nun durchdreht: natürlich die Hinterräder. Der 4,4 Liter große, aufgeladene V8 mit 600 PS sorgt für erbärmliches Wimmern der 295er sofern man die 800 Newtonmeter Drehmoment ungefiltert an der Hinterachse zerren lässt. Das serienmäßige Sperrdifferential kämpft dabei gegen Windmühlen. Der deutsche Preis für das B6 Bi-Turbo Coupé beträgt 133.800 Euro, als Cabrio werden 142.200 Euro fällig. Der B5 Bi-Turbo Edition schlägt als Limousine mit 114.200 Euro zu Buche (den Buchloe-Schmäh spar ich mir jetzt), 117.500 Euro sind für den Touring zu löhnen. Nicht gerade Sonderangebote, die Fahrzeuge sind aber jeweils auf 50 Stück limitiert und werden wohl schnell vergriffen sein.