Cross auf Russisch!
Tarus 2×2
Die Tarus 2×2 ist das russische Pendant zur hierzulande durch die Kronreif & Trunkenpolz Mattighofen KG bekannt gewordene Motocross. Allerdings ist sie um einiges billiger und besitzt Qualitäten, die sogar die Nobel-Bikes von KTM missen lassen.
Von Karl Jereb
Zufall dürfte es wohl keiner sein, dass die Russen immer wieder mit teils atemberaubenden, teils unterhaltsamen Offroad-Gefährten glänzen. Das größte Land der Welt bietet nämlich allerhand unüberbrückbare Hindernisse für die ein Offroad-Eigenbau vonnöten ist. So auch die Tarus 2×2, ein allradangetriebenes Gelände-Motorrad vom russischen Entwickler Alexander Y. Zinin. Vor rund zwei Jahren stellte er einen Prototyp des Bikes vor und veröffentlichte auf seiner Homepage die Bauanleitung. Jeder sollte in der Lage sein, sich sein eigenes Offroad-Bike zu bauen, und das für umgerechnet 800 Euro an Teilekosten. Da das Feedback weltweit sogar einen Russen erstaunte, werkelte Zinin an einer Serienfertigung, die sich nun Tarus 2×2 nennt und deren erste Stücke gerade ausgeliefert werden.
Zweierlei Varianten sind zu haben, eine mit Zweitakt-Motor und 5,5 Pferdchen und eine andere mit Viertakt-Motor und 7 PS. Angetrieben wird das Balloonreifengefährt mittels Dreigang-Getriebe und Fliehkraftkupplung. Da das Ding nur rund 50 Kilogramm wiegt, ist es perfekt für den Offroad-Einsatz geeignet, denn im Notfall kann es durch ein wenig Kraftanwendung auch getragen werden. Nach dem Einsatz ist es binnen kürzester Zeit zerlegt und nimmt in zwei Tragetaschen Platz. Ob Sumpf, Schnee oder sogar Wasser, die Tarus 2×2 überbrückt jedes Hindernis. Übers Wasser muss sie zwar an der Hand „geschoben“ werden, doch schwimmen kann es. Bislang kann die Tarus 2×2 nur in Russland bestellt werden, da noch an der Qualität gefeilt wird, doch für rund 1.500 Euro wird es auch bald bei uns bestellbar sein.