Toyota’s WRC Comeback 2017
KONNICHIWA!
Lange haben Rallye-Fans rund um den Globus auf die Nachricht gewartet, seit kurzem ist es offiziell: Niemand geringerer als Toyota, größter Automobilhersteller der Welt, kehrt ab 2017 in die Rallye-WM zurück. Kein unbekanntes Terrain für die Japaner, die in Sachen Rallye auf eine glorreiche Vergangenheit zurückblicken können.
von Manfred Wolf
Wohl um die Bedeutung der Entscheidung zu unterstreichen war es Akio Toyoda höchstpersönlich, der die Rückkehr zu den motorsportlichen Wurzeln der Marke verkündete. Auf einer Pressekonferenz in Tokio informierte der Präsident der TOYOTA Motor Corporation die Presse vom Comeback seines Unternehmens in die FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC).
Damit setzt sich die Geschichte von Toyota in einer der höchsten Motorsport-Spielklassen fort, die seit 1999 – und damit eigentlich viel zu lange – unterbrochen war. Zuvor hatten so berühmte Fahrzeuge wie die Celica in ihren Twincam Turbo- und GT-Four-Versionen, sowie der Corolla WRC 25 Jahre lang die Geschichte des Rallye-Sports mitgeschrieben. Fahrer-Legenden wie Carlos Sainz, Juha Kankkunen oder Didier Auriol eroberten 43 WM-Laufsiege, und es gab vier Fahrer- und drei Hersteller-WM-Titel.
Toyotas WRC Comeback: Aufwind ab 2017
Für die Rallye-Fans sind es äußerst gute Nachrichten, nachdem die WRC eine schwierige Phase hinter sich hat. Über Ausrichtung und Vermarktung wurde zwischen FIA, Promotor und Werken lange Zeit teilweise erbittert gestritten, die TV-Berichterstattung ließ gerade in Europa schwer zu wünschen übrig. Mit der Toyota-Rückkehr wächst aber nun die Zahl der werksseitig engagierten Hersteller und damit sicherlich auch die Bedeutung der Rallye-WM. Neben Citroen und Ford hat man mit VW, Hyundai und Toyota zudem auch gleich drei der größten Automobilhersteller der Welt an Bord.
Das Fahrzeug, mit dem ab 2017 um den Rallye-WM-Titel gekämpft wird, entsteht selbstredend bei TMG, der Toyota Motorsport GmbH. In deren Firmenzentrale in Köln wurden seit der Zeit der legendären „Andersson Motorsport GmbH“ (benannt nach Firmengründer Ove Andersson) die Rallye-Fahrzeuge von Toyota gebaut, im Moment aber auch die Hybrid-Renner für die FIA Langstrecken-WM (WEC). Ein gutes Umfeld also, hat doch TMG in der abgelaufenen Saison 2014 den WM-Titel in der WEC geholt.
Mehr Vielfalt im Rallyezirkus
Der Gegner von Polo, i20 & Co, der Toyota Yaris WRC, durchläuft als Prototyp bereits seit geraumer Zeit ein intensives Testprogramm auf Asphalt und Schotter, das in den kommenden zwei Jahren stark intensiviert werden dürfte. Damit beginnt sich auch das Personalkarussell der Rallye-WM zu drehen: Mit Sebastian Lindholm und Stéphane Sarrazin hat man schon zwei erfahrene Piloten im Portfolio, zudem wurde ein Vertrag mit dem französischen Nachwuchsfahrer Eric Camilli abgeschlossen, der im Rahmen des neuen „Junioren-Programms“ von Toyota gefördert wird. Es ist aber davon auszugehen, dass neben vielen Ingenieuren und Mechanikern auch die meisten Fahrer der Rallye-WM einen Anruf aus Köln erhalten werden – und für die Rallye-WM brechen spannende Zeiten an!