Der Bilster Berg: Viele Kuppen, blinde Kurven, starkes Gefälle und ein schwaches Gripniveau des Asphalts. Perfekte Bedingungen also für ein fast zwei Tonnen schweres Auto mit 1.500 PS.
Text: Maximilian Barcelli
Der Elefant im Porzellanladen? Von wegen! Freilich zählt der Bugatti Chiron nicht zu den querdynamischen Weltmeistern – will er ja auch gar nicht. Doch den Chiron, den Bugatti nun für Testfahrten auf die „kleine Nordschleife“ geschickt hat, haben die Franzosen respektive Deutschen einiges an Kurvengeschwindigkeit aufgezwungen. Schließlich handelt es sich um den Bugatti Chiron Pur Sport.
Während dem „normalen“ Chiron vor allem in Sachen Luxus und Spitzentempo niemand was vormachen kann, fokussiert sich der Pur Sport mehr auf Rennstreckentauglichkeit. Um etwa den aerodynamischen Grip zu optimieren, erhält er einen 1,9 Meter breiten Heckspoiler – dank dem er es allerdings „nur“ auf 350 km/h schafft.
Netter Beigeschmack: Weil das hydraulische System des ausfahrbaren Spoilers wegfällt, ist der Pur Sport leichter. Für den Gewichtsverlust von 50 Kilogramm ist diese Maßnahme allerdings allein verantwortlich, sondern zusammen mit leichteren Magnesium-Felgen und einem Innenraum, der ohne Leder auskommt – dafür mit umso mehr Alcantara!
Außerdem sind die Federn härter und das Getriebe kürzer übersetzt – auch ein Grund, weshalb sich beim Chiron Pur Sport keine 400 Sachen ausgehen. Die Maximaldrehzahl wächst auch noch um 200 Umdrehungen. Ob das nicht nur in der Theorie gut klingt, sondern auch in der Praxis abliefert, dem gingen die Testfahrer am Bilster Berg nach. Der ist übrigens keine 200 Kilometer von Ehra-Lessingen entfernt, dem Ort, wo VW seine High-Speed-Tests und Rekordfahrten durchführt. Würde man im normalen Chiron in einer halben Stunde schaffen …