Gigant mit gutem Gewissen
VW ID. Roomzz
VW hat ein Herz für SUV-Fahrer mit schlechtem Gewissen. Denn weil alle Welt den Klimasorgen zum Trotz nach Geländewagen schreit und die Allradler dabei vor allem in Amerika und Asien gar nicht groß genug sein können, geben die Niedersachsen jetzt auf der Motorshow in Shanghai einen ersten Ausblick auf das bislang dickste Ding aus dem Modularen Elektrobaukasten MEB: ID Roomzz heißt die Alternative zu so kolossalen Autos wie dem amerikanischen Atlas oder dem chinesischen Terramont und der Name ist dabei Programm. Schließlich misst der leise Riese knapp fünf Meter, hat beinahe drei Meter Radstand und hinter den vier elektrischen Türen trotzdem nur vier Sitze. Kein Wunder, dass man in denen bequemer reist und mehr Platz hat als in einem VW Bus.Von Thomas Geiger
Doch der Innenraum ist noch eine ferne Vision, die einen weiteren Technologiesprung erfordert. Denn in der Vorstellung von Designern und Entwicklern fährt das saubere SUV auf Knopfdruck autonom und bietet entsprechend mehr Freiheiten bei Instrumentierung und Möblierung. Das Lenkrad verschwindet auf Knopfdruck unter den hinter Glas schwebenden Instrumenten und die Sitze lassen sich wahlweise um 25 Grad nach innen drehen, um das Gespräch unter den Passagieren zu fördern, oder alle zusammen in eine Liegeposition schwenken. In der Serie wird das Cockpit wohl sehr viel konventioneller, das Lenkrad ist noch fest montiert und statt der luxuriösen Loungesessel wird es drei ganz gewöhnliche Sitzreihen geben. Nur das Ambiente dürfte sichtlich moderner sein als bei Atlas & Co und die Platzverhältnisse noch eine Klasse besser.
Nachdem mit Bulli, einer großen Limousine und dem Roomzz der MEB jetzt nach oben ziemlich ausgereizt ist, kümmern sich die Niedersachsen als nächstes ums andere Ende der Palette und backen erst mal wieder kleinere Brötchen: Mit einem Volksstromer für unter 20.000 Euro.