Bislang haben sie sich fein raus gehalten. Doch jetzt rüsten sich auch die VW-Marken für die Dschungelparty im Stadtgetümmel und schicken ihre ersten kleinen Geländewagen Audi Q2 und VW T-Cross Breeze ins Rennen.
Text: Thomas Geiger
Den Anfang machen jetzt auf dem Genfer Salon die Führungsmarken Audi und VW: Aus Ingolstadt tritt gegen BMW X1 und Mercedes GLA noch in diesem Jahr der neue Audi Q2 an, und aus Wolfsburg läzft sich gegen Opel Mokka und Renault Capture ein SUV auf Basis des VW Polo warm.
Der Q2 basiert auf dem Modularen Querbaukasten des Konzerns und ist nach den eher rundgelutschten Audi-Neuheiten der letzten Jahre diesmal ungewöhnlich kantig gezeichnet. Er misst 4,19 Meter und ist damit rund 20 Zentimeter kürzer als der Q3. Trotzdem bietet er bei 2,60 Metern Radstand Platz für fünf Personen und hat schon in der konventionellen Konfiguration 405 Liter Kofferraum. Wer die auf Wunsch dreigeteilte Rückbank umlegt, kann durch die optional natürlich elektrische Heckklappe bis zu 1.050 Liter laden.
Zum sportlichen Anspruch passen auch Antrieb und Fahrwerk. Zwar beginn die Auswahl der Motoren für die Benziner bei einem Einzylinder-Dreizylinder mit 116 PS und bei den Dieseln mit einem gleich starken 1,6-Liter-Vierzylinder. Doch wer unter den jeweils drei Triebwerken das stärkste wählt, der kann auf Zweiliter mit je 200 PS bauen und bekommt natürlich serienmäßig Allradantrieb. Dazu gibt es die Progessivlenkung mit einer zunehmend sportlichen Übersetzung für alle Varianten sowie die Fahrprofilregelung Drive Select und adaptive Dämpfer gegen Aufpreis. Auf der einen Seite sollte das für Spitzengeschwindigkeiten jenseits von 230 km/h reichen. Aber weil der Q2 in der Grundversion gerade einmal 1 205 Kilo wiegt, müsste er als Diesel bei vier und als Benziner bei etwa fünf Litern Normverbrauch starten.
Während der Audi Q2 bereits in diesem Herbst startet, müssen die VW-Kunden auf das Polo-SUV noch ein bisschen länger warten. Entsprechend haben die Designer das mit 4,13 Metern Länge und 2,57 Metern Radstand nur einen hauch kleinere Schaustück für Genf auf noch ein wenig stärker überzeichnet und ihm obendrein das Dach abgeschnitten. Das schürt nicht nur die Hoffnung auf ein SUV-Cabrio, wie es das aus Wolfsburg seit dem legendären Kübelwagen nicht mehr gegeben hat. Sondern das öffnet auch den Blick in ein wegweisendes Cockpit: Denn ganz ähnlich wie die Studie Budd-E aus Las Vegas glänzt das Innenleben des Bonsai-SUV mit digitalen Displays, Touchscreens und Sensorfeldern und verzichtet deshalb auf fast alle Schalter. Nur die Lenkstockhebel, die Taster in den Türtafeln und natürlich der umso prominenter auf die Mittelkonsole gerückte Schalter für das Verdeck bilden da eine Ausnahme.
Nachdem VW-Chef Herbert Diess am Bau eines Geländewagens auf Polo-Basis keinen Zweifel mehr lässt, gibt es jetzt eigentlich nur noch eine spannende Frage: Die nach dem Preis. Und auch die beantwortet der Markenvorstand indirekt gleich mit. Denn wenn er es ernst meint mit der Idee vom „preiswerten Spaßmobil mit hoher Alltagstauglichkeit“ und dem „echten Volks-Wagen“, dann muss das Serienmodell deutlich unter 20.000 Euro starten.
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