Die Corvette C8 erregt trotz und wegen ihres Mittelmotors sowohl die Gemüter als auch große Freude bei vielen Fans. Allerorts wird fleißig getunt und gebrettert. Extreme Turbo Systems sind jetzt die ersten, die mit der neuen Vette die 700 PS geknackt haben.
Text: Jakob Stantejsky
Bei einer Ausgangsleistung von 495 PS klingt das erstmal nicht allzu imposant, schließlich ist es heutzutage ohne Weiteres möglich, mehrere hundert PS zusätzlich aus einem Motor zu quetschen, wenn man weiß, was man tut. Doch die Corvette C8 gilt als „untunebar“, da sich die Motorsteuerungssoftware hinter einer fetten Firewall verschanzt. Wo sonst jeder mit dem nötigen Know-how einem Motor quasi per Mausklick einige Pferde obendrauf entlocken kann, wehrt sich die ECU in der C8 heftig. Chevrolet begründet die verstärkte Cybersecurity damit, dass man das Auto und so seine Insassen vor unbefugten Zugriffen schützen will. An sich ja super, aber es trifft dann leider auch alle Tuner. Wer also das Aggregat der Corvette ordentlich umrühren will, braucht einen entsprechenden Zugang von Chevrolet. Denn ohne Softwareupdate macht der Antrieb bei allzu radikalen Leistungssteigerungen irgendwann nicht mehr mit.
Deshalb sind schon die 643 PS, die Hennessey in der C8 zustande gebracht hat, als große Leistung zu beurteilen. Extreme Turbo Systems setzt jetzt allerdings, dem eigenen Namen alle Ehre machend, einen drauf.
Satte 736 Rosse bringt die Corvette der Amerikaner auf den Dyno, was vorerst der einsame Spitzenwert für dieses Auto ist. Ob dafür die gesamte Motorsteuerung aus dem Auto geflogen ist und kurzerhand ersetzt wurde, verraten die Tuner nicht. Fix ist nur, dass ein Turbo eingebaut wurde und der Motor jetzt auf Methanol statt herkömmlichem Benzin läuft. Wie auch immer, 241 PS plus sind 241 PS plus und können sich definitiv sehen lassen. Zumindest bis Hennessey seine 1.200 PS-Drohung wahr macht.