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Aston Martin Vantage F1 Edition: Bye bye, Bond

Aston Martin und James Bond – das ist eine Verbindung, die bis tief in die Psyche reicht. Denn egal in welchem Modell des britischen Sportwagenherstellers man auch fährt, immer wähnt man 007 auf dem Beifahrersitz. Doch damit ist es jetzt erst einmal vorbai. Wenn in diesen Tagen zur Feier des nach 60 Jahren überfälligen Formel 1 Comebacks für Preise ab 162.000 Euro (D, in Ö wohl über 200.000 Euro) aus Gaydon die F1-Edition des Vantage an den Start rollt, muss Mr. Bond seinen Stammplatz räumen für einen anderen nach Prominenten räumen. Denn in dem nachgeschärften Sportler nimmt anstelle des Geheimagenten nun kein geringerer als Formel 1-Star Sebastian Vettel hinter der Stirn des Fahrers Platz. 

Zwar sitzt der Wochenende für Wochenende in einem Auto von einem nochmal ganz anderer Kaliber und viele Gleichteile zwischen dem AMR21 und dem Vantage F1 werden sich beim besten Willen nicht finden lassen. Doch ist der Vantage F1 der Aston Martin, der von allen Modellen am besten auf die Rennstrecke passt. Kein Wunder, ist er doch der Zwilling des aktuellen Safety Cars, von dem er sich nur durch den Verzicht auf die Lichtorgel am Dach und die Kennzeichen der Straßenzulassung unterscheidet.

Hier wie dort aber steigt die Leistung des von AMG gespendeten V8-Motors um 25 auf 535 PS, das 685 Nm hohe Drehmomentplateu ist deutlich breiter und die ZF-Achtgangautomatik schaltet schärfer. Außerdem stehen die F1-Modelle auf 21- statt 20-Zöllern, schnüren mit neuen Dämpfern ein engeres Band zwischen Fahrer und Fahrbahn und erzeugen bis zu 200 Kilo mehr Abtrieb – einem neuen Splitter am Bug und einem mächtigen Spoiler am Heck sei Dank.

Das Ergebnis dieser Umbauten, mit denen der frisch gekürte Aston Martin-Chef Tobias Moers seinen Einstand in England gegeben hat, ist eine deutlich engagiertere Gangart: Der Vantage fühlt sich in jeder Lage handlicher, gieriger und giftiger an. Wo man im Grundmodell zumindest bisweilen noch durch Landschaft gleitet wie ein Jumbo-Jet über den Atlantik, fühlt man sich im Vantage wie in der Kanzel eines Kampfjets im Tiefflug und zwingt den Wagen mit dem kleinen Finger in die engsten Kehren auf der Ideallinie.

Und während der Motor sonst bei aller Power irgendwie verhalten und zugeschnürt klingt, ist das Triebwerk hier über jeden Zweifel erhaben, brüllt seine brachiale Kraft mit jedem Gasstoß laut heraus und prügelt den Vantage entsprechend flott voran: Nur 3,6 Sekunden vergehen, bis Tempo 100 erreicht und der Führerschein in Gefahr ist und es braucht diesmal keine allzu lange Gerade, um das Spitzentempo von 314 km/h auszutesten. 

Wem bei der ganzen Raserei zu schnell das Blut kocht, für den hat Aston Martin eine ebenso patente wie potente Lösung – und baut den Vantage F1 auch als Roadster. Der ist zwar einen Hauch langsamer, kommt Sebastian Vettels eigentlichem Dienstwagen dafür aber noch etwas näher. Denn hier wie dort sitzen die Piloten im Freien. 

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