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Audi A6 e-tron Konzept: PPE statt MEB

Gerade erst hat Audi mit dem Q4 e-tron sein erstes Akku-Auto aus dem Modularen Elektrobaukasten des VW-Konzerns präsentiert, da ziehen die Herren der Ringe schon wieder ein neues Kürzel aus der Buchstabensuppe und gehen auf Distanz zur Wolfsburger Muttermarke. Denn wenn jetzt auf der Motorshow in Shanghai das Tuch über dem A6 e-tron concept gelüftet wird, ist das der erste elektrische Audi mit der neuen PPE-Architektur, die auch jenseits der Kompaktklasse eine flexible Skateboard-Plattform für jedweden Karosserieaufbau bereithalten soll. 

PPE steht für Premium Plattform Elektrik und damit für einen in allen Maßen flexiblen Baukasten, den Audi gemeinsam mit Porsche entwickelt. Sein zentrales Element ist ein Batteriemodul zwischen den einzeln oder gemeinsam angetriebenen Achsen, das im A6 e-tron concept rund 100 kWh Energie bereithält. Indem Audi die gesamte Fahrzeugbasis nutzt, ist für den Akku ein flaches Layout möglich. So lassen sich darauf erstmals nicht nur Hochboden-Automobile wie der Q4 oder der erste e-tron darauf konstruieren, sondern auch Modelle mit flachem und entsprechend dynamischerem Aufbau. 

Daran lässt der A6 e-tron keinen Zweifel. Schließlich ist der knapp fünf Meter lange Viertürer gerade mal 1,44 Meter hoch und wird damit selbst vom aktuellen A6 noch um zwei Zentimeter überragt. Aber allen PPE-Errungenschaften zum Trotz werden sich traditionelle Gemüter zumindest in einem Punkt umstellen müssen: Der Stufenschnitt der klassischen Limousine ist auf der Electric Avenue offenbar passé – weil Luftwiderstand Reichweite kostet und die Stromer im Windkanal optimiert werden, ist auch die Stufe glatt geschliffen und aus der Limousine wird ein Sportback mit betont fließenden Linien. Dafür allerdings sinkt der cw-Wert so auf 0,22, währen der beim aktuellen A6 noch bei 0,24 liegt. 

Ein weiteres Kernelement der neuen Architektur ist die 800 Volt-Technik, die Audi auch schon beim e-tron GT nutzt. Damit können die PPE-Modelle voll von den 270 kW-Schnellladesäulen profitieren und binnen zehn Minuten den Strom für 300 Kilometer zapfen. Obwohl die Ladezeiten damit so weiter reduziert werden und Audi bestenfalls Pausen von 25 Minuten für den Hub von 5 auf 80 Prozent verspricht, haben sich die Bayern für die Pausen etwas ganz Besonderes ausgedacht. Die Hightech-Scheinwerfer des A6 werden dann zum Beamer und projizieren ein eigens entwickeltes Videospiel auf die nächste Hauswand, in dem sich die Insassen per Smartphone-Steuerung die Wartezeit vertreiben können.

Ist der A6 e-tron voll geladen, verspricht er ausgesprochen sportliche Fahrleistungen. Denn für die Studie schaltet Audi zwei Motoren zusammen und kommt so auf 350 kW und mehr als 800 Nm, mit denen der Sprint auf Tempo 100 in kaum mehr als vier Sekunden gelingen sollte. Aber auch die etwas effizienteren Einstiegsmodelle sollen nicht mehr als sieben Sekunden brauchen, bis sie Tempo 100 drauf haben.

Zwar bricht Audi mit der Studie für Shanghai mit dem Trend zum SUV und trotzdem lässt Audi an der Serienfertigung bis Ende nächsten Jahres keine Zweifel. Doch für das erste Modell aus dem neuen Baukasten gehen die Bayern den Weg des geringsten Widerstands: Wenn im Sommer 2022 der erste PPE-Audi kommt, wird das als Q6 wieder ein Stromer auf Stelzen.

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