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BMW Z4: Sport für Frühaufsteher

Sport für Frühaufsteher

Der neue BMW Z4

BMW Z4-Fahrer aufgepasst: Die faulen Tage sind bald vorbei. Wer in dem Roadster bislang eine Art Sommerzeit auf Rädern gesehen hat, der sollte sich schon mal ein bisschen auf Sport unter freiem Himmel einstellen. Denn wenn im März zu Preisen ab 40.950 Euro mit reichlich Verspätung endlich ein neuer Z4 an den Start geht, dann wird aus dem Flaneur und Kaffeefahrer ein Frühsportler, der gerne auf leeren Landstraßen unterwegs ist.

Von Thomas Geiger
Dafür haben die Entwickler den bei Magna in Graz gebauten Zweisitzer nicht nur auf eine neue Plattform gestellt und so die Proportionen verändert, sondern auch das Fahrwerk aufwändiger konstruiert: Eine deutlich breitere Spur und ein kürzerer Radstand sorgen zusammen mit einem Zentner weniger Gewicht für die nötige Agilität und einer variablen Sportlenkung, adaptiven Dämpfern sowie ein elektronisch geregeltem Differential an der Hinterachse für die optimale Kontrolle.
Obwohl der Z4 sogar acht Zentimeter in die Länge gegangen ist, fühlt er sich damit handlicher an als je zuvor und man mag kaum mehr aussteigen. Egal ob das Dach offen oder geschlossen ist, macht der Z4 die Landstraße zur Lustmeile, mit jeder Minute, die man am Steuer sitzt, kommen sich Mensch und Maschine näher und irgendwann sind beide eins. Spätestens dann weiß man auch nicht mehr, ob man den Roadster jetzt mit der Lenkung auf Kurs hält, ob man ihn mit dem Gaspedal in Position bringt oder ihn alleine mit der Kraft seiner Gedanken Steuer, so intuitiv folgt man der idealen Linie.
Für die Positionierung als Sportwagen steht auch die Modellvariante, die BMW zur Premiere in den Brennpunkt rückt: Den M40i – der klassische Reihensechszylinder mit drei Litern Hubraum, 340 PS und 500 Nm ist eine solide Zugangsberechtigung für den Porsche-Club. Nicht umsonst schafft er den Sprint auf Tempo 100 in 4,6 Sekunden und hat mit dem selbstgewählten Limit von 250 km/h nicht die geringste Mühe. Im Gegenteil wirkt der Roadster auch bei hohem Tempo so souverän, dass die Gerüchte über eine reine M-Version nicht haltlos scheinen.
Bevor die aber tatsächlich kommt und den Z4 gar vollends zum Boxster-Fighter macht, gibt es erst einmal zwei Vierzylinder-Sparbrötchen und Spätaufsteher, die selten auf einer leeren Landstraße unterwegs sein werden und deshalb auch mit weniger zufrieden sein sollen: So kann man den Z4 für 40.950 Euro auch als 20i mit 197 PS oder für 48.950 Euro als 30i mit 258 PS bestellen.
Der Wechsel vom Gleiter zum Fighter ist aber nicht die einzige Änderung, die BMW beim Genrationswechsel macht. Sondern zugleich haben die Bayern Form und Format neu justiert: Der Z4 ist acht Zentimeter länger und sieben Zentimeter breiter geworden, er sieht bulliger und schnittiger aus und trägt zwischen den schmalen Scheinwerfern erstmals eine Niere mit Gitteroptik statt Längsstreben. Er bekommt ein moderneres Cockpit und ein zeitgemäßes Infotainment-System, die nicht mehr eine halbe Generation hinterherhinken, und wird als erster seiner Art mit einem vollwertigen Head-Up-Display angeboten. Und vor allem findet er beim Dach zurück zur alten Schule: Nachdem der letzte Z4 noch mit einer hässlichen Hartschale daherkam und sich beim Öffnen Ewigkeiten bitten ließ, startet der neue wieder mit einer Stoffmütze. Die sieht nicht nur besser aus als bisher, sondern ist auch praktischer. Bis Tempo 50 öffnet und schließt sie binnen zehn Sekunden auch während der Fahrt und der Kofferraum fasst so wie so 281 Liter und damit deutlich mehr als beim letzten Roadster in der Sonnen-Stellung.
Aber wer dem Hardtop hinterherweint, den bitten die Bayern nur um ein klein wenig Geduld und schicken ihn schweren Herzens zur Konkurrenz. Schließlich liefert BMW die Basis für die neue Generation des Toyota Supra, der kurz nach dem Z4 von den gleichen Magna-Bändern läuft– als klassisches Coupé. Damit kann man dann auch Sport treiben, wenn der Sommer wieder rum ist.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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