Bugatti Centodieci: 10 Stück zu je 8 Millionen Euro
Wenn Bugatti etwas anpackt, dann mit Gewalt. Das gilt auch für die Hommage an den legendären 90er-Sportwagen Bugatti EB110. Die nennt sich Centodieci, kostet 8 Millionen Euro und hat 1.600 PS.
Text: Jakob Stantejsky
Als ob man einen Grund bräuchte, solch ein derbes Gerät zu bauen. Hier heiligt der Zweck doch eigentlich die Mittel. Aber Stephan Winkelmann, Präsident von Bugatti, hat trotzdem einen parat: „Mit dem Centodieci verneigen wir uns vor dem Supersportwagen EB110, der in den 1990er-Jahren entstand und zu unserer traditionsreichen Geschichte gehört. Mit dem EB110 katapultierte sich Bugatti nach 1956 wieder mit einem neuen Modell an die automobile Weltspitze.“ Schön, wenn der Tradition gedacht wird. An die insgesamt 80 Millionen Euro, die die zehn Autos einspielen werden, hat da sicher niemand gedacht. Die acht Mille Einkaufspreis sind natürlich ohne Steuern angegeben.
So spektakulär der Centodieci auch dasteht und so gezielt er den EB110 zitiert, so sehr ist er unter der Haube ein Chiron. Der W16 wurde noch ein wenig nachfrisiert, sodass er nun 1.600 statt 1.500 Pferde auf die Bahn schickt – so ein Sondermodell muss sich ja schließlich auszahlen. Aus dem Stillstand rast man in 2,4 Sekunden auf 100, in 6,1 auf 200 und in 13,1 auf gemütliche 300 Sachen. Bei 380 km/h macht Bugatti elektronisch Schluss mit lustig. Tatsächlich wiegt der Centodieci auch noch 20 Kilogramm weniger als der Chiron, ist ihm also tatsächlich in jeder Hinsicht überlegen.
Warum Bugatti genau jetzt den EB110 ehrt, erschließt sich uns nicht hundertprozentig. Wobei wir uns natürlich nie beschweren würden! Vorausgesetzt wir bekommen einen der zehn Boliden als Testwagen. Oder gleich als Dauertester. Aber mit Tankkarte bitte.