Das Beste aus verschiedenen Welten, dass soll er sein, der neue Citroen C5X. Also nicht aus allen Welten, drei genügen laut Citroen ja eigentlich und die heißen Limousine, Kombi und SUV. Eine Art Schweizer Taschenmesser der Autos also.
Kommt einem doch irgendwie bekannt vor, oder? Genau das möchte auch Citroen hervorheben: Als Hommage an die legendäre DS, gemixt mit ein bisserl C6, einem Haucherl CX und jeder Menge PSA Charme. Nach längerer Abstinenz schickt Citroen den C5X in das umkämpfte D-Segment. Typisch französisch eben und auf ganz eigene Art und Weise, aber immerhin.
Produziert wird der Franzose, wie auch schon der Konzernbruder DS9, in Shenzhen. Wer damals in Geografie auch lieber an Hochdrehzahl-Motoren gedacht hat: Das ist in China. Soll bitte nicht heißen, dass die Qualität schlechter sein soll, das Gegenteil ist oftmals der Fall. Hat halt einfach nur wenig mit Lavendel-Feldern in der Provence zu tun.
Laute Unauffälligkeit
Der C5X macht nicht auf dicke Hose, zeigt aber trotzdem mit französischer Eleganz, was er so zu bieten hat. Der Doppel-Winkler steht breit auf der Straße, zwinkert lässig mit seinen LED-Leuchten, polarisiert dabei aber nicht. Alleine am Design merkt man, dieser Franzose will gleiten und nicht sprinten. Die große Heckklappe mit angedeuteter Abrisskante macht den C5X zum Raumwunder, bis zu 1.580 Liter passen hinten rein. Ein Traum, besonders für die vielen, gestressten Familien-Papas die am ersten Ferienwochenende, die Luftmatratze bei 30 Grad im Schatten, ins Auto verfrachten müssen.
Auf 19-Zöllern und in einigen Grau- und Blautönen kommt der Franzose daher, wie gesagt, das Thema lautet Unauffälligkeit. So verschwindet der neue Citroen C5X elegant im Straßenbild und lässt das Design für sich sprechen.
Innere Werte
Auf die kommt es ja bekanntlich an, nicht wahr? Und da glänzt der C5X. Man sitzt zwar auf nicht-ganz Leder, dafür aber sehr bequem. Auch die Rücksitzbank lädt zum länger Sitzen ein, die Odyssee zum Hausmeister-Strand mit nahezu unzähligen Klo-Pausen wird schon fast zum Genuss. Der Weg ist das Ziel und so. Das 12-Zoll große Infotainment-System ist altbekannt, leider nicht ganz auf dem Stand wie auf Google basierende Systeme, wie vom Polestar 2, Renault Megane E-Tech oder Volvo XC40. Den „Job“ tut es trotzdem allemal, besonders wenn man das Smartphone via Apple CarPlay oder Android Auto verbindet.
Zurück in die Zukunft
Sportlichkeit? Straffe Lenkung? Harte Federung? Was soll das sein? Wie von Citroen gewollt, schwebt der neue C5X nur so dahin. Bodenwellen werden geschluckt, Unebenheiten gebügelt und Kilometer gefressen. Ja, das Langstreckenkonzept geht auf. Verantwortlich dafür ist das neue, hydraulisch-unterstütze Fahrwerk. Kombiniert mit einer deftigen Portion Dämm-Material ergibt das eine wirklich ausgezeichnete Laufkultur. Je weiter man von einer kurvigen Bergpiste wegbleibt, desto besser. Der Citroen will sanft geführt werden, zu viel Spaß mit dem Gaspedal wird mit Untersteuern und Unruhe bestraft.
Der neue C5X holt seine Kraft aus zwei verschiedenen Antriebskonzepten. Die Basis stellt ein Benziner mit 130 PS aus drei Zylindern mit 1,2 Litern Hubraum dar, welcher ab Herbst bestellbar ist. Sofort zu haben ist der C5X als Plug-in-Hybrid mit 225 PS Systemleistung, welche er aus vier Zylindern mit 1,6 Litern Hubraum, in Kombination mit einem 110 PS Elektromotor schöpft.
Mit Letzterem sprintet der C5X in 7,9 Sekunden auf 100 km/h, im Optimalfall verbraucht der Citroen gerade einmal 1,3 Liter auf 100 Kilometer. Dass ist aber nur möglich, wenn die elektrische Reichweite von bis zu 55 Kilometern auch immer brav ausgenützt wird. Sonst wird sich der Franzose gut und gerne mal fünf Liter mehr genehmigen. Geladen wird 1-phasig mit bis zu 7,4 KW – in knapp zwei Stunden ist die 12,4 kWh Batterie wieder voll.