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Facelift für den Aston Martin Vanquish aus den Nullerjahren

Von 1999 bis 2019, also exakt 20 Jahre lang, war der preisgekrönte Ian Callum Chefdesigner bei Jaguar. Am 1. Juli übergab er dann das Zepter an Julian Thomson. An Pension denkt die 65-jährige Legende offensichtlich noch nicht.

Text: Maximilian Barcelli

Und einer Pension bleibt auch diesem Schmuckstück verwehrt: Der erste Aston Martin Vanquish, zwischen 2001 und 2007 gebaut, bekommt jetzt, 18 Jahre nach seiner Einführung, ein Facelift spendiert. Allerdings nicht von Aston Martin selbst – wobei die Briten den geupdateten Vanquish offiziell anerkennen.

20 Jahre können ganz schön lang sein – für einen 20-jährigen beispielsweise. Für einen 65-jährigen sind 20 Jahre jedoch nur ein Bruchteil seines Lebens. Ian Callum wird zwar vor allem mit Jaguar assoziiert, der Brite war aber auch schon davor in der Automobildesign-Branche umtriebig. Ach, was heißt hier umtriebig: Aus seiner Feder entsprangen Klassiker wie der Ford Puma, Aston Martin DB7 und: der Aston Martin V12 Vanquish.

Ganz zufrieden war Callum mit letzterem aber wohl nicht. Wir praktisch, dass der Brite Jaguar inzwischen verlassen hat und sich jetzt Fahrzeugen anderer Marken widmen kann. Auch solchen, die eigentlich schon seit langer Zeit im Ruhestand sind.

Ian Callum holt mit seinem neuen Design-Unternehmen „Callum“ den Aston Martin V12 Vanquish aus der Pension und spendiert ihm ein wirklich sehr umfassendes Facelift. Kein Wunder, hat sich in den letzten rund 15 Jährchen doch einiges getan. Tatkräftig zur Seite steht ihm die Firma R-Reforged, die die Vanquish wieder zusammenschustern, nachdem sie zerlegt wurden. Jap, die Dinger werden zerlegt.

Das wundert bei der Vielzahl an Neuerungen nicht. Doch obwohl der Aston Martin Vanquish 25 by Callum seine ursprüngliche, zeitlose, grenzgeniale Optik beibehält, blieb quasi nichts unangetastet. Neu sind: LED-Leuchten, Seitenfenstereinfassungen in Carbon, Felgen, Lufteinlässe, Diffusor, Auspuffblenden – um nur wenige Beispiele zu nennen.

Im Interieur fallen die Veränderungen fast noch extremer aus: Die Mittelkonsole wurde komplett neu gestaltet, selbst ein Touchscreen hat sich ganz im Sinne der Digitalisierung in den alten Vanquish eingefunden. Und ja, Android Auto und Apple CarPlay sind im System integriert. Oida! Wie heftig der Unterschied ausfällt, zeigen die Vergleichsbilder. 

Wer jetzt aber denkt, der Aston Martin Vanquish hat „typisch Facelift“ nur optisch dazugewonnen, der irrt gewaltig. Zwar werkelt noch immer der 5,9 Liter große V12 im Vanquish 25 by Callum, allerdings wurde er noch einmal überarbeitet. Rund 60 PS kitzelte Callum zusätzlich aus dem Zwölfender. Übertragen wird die Kraft auch nicht mehr von der elektrohydraulischen Halbautomatik, sondern einer Sechsgang-Automatik. Um den heutigen Ansprüchen an einen Gran Turismo gerecht zu werden, wird auch das Fahrwerk generös optimiert. Die Bremsen sind natürlich auch neu.

Zusammengefasst bleibt also kaum ein Stein auf den anderen. Trotzdem behält der Aston Martin Vanquish 25 by Callum in den Grundzügen sein famoses Design. Wie der Name schon verrät, werden 25 Stück produziert – und bei jedem wird der Kunde miteinbezogen. Fehlt nur noch eines: Genügend Geld. Für das Facelift werden nämlich 550.000 Pfund fällig – also mehr als 600.000 Euro. Und einen Aston Martin Vanquish muss man sich zusätzlich noch von irgendwo besorgen.  

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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