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Honda HR-V Sport: Mehr als nur Schminke

Der Honda HR-V Sport überzeugt auf zweierlei Ebenen: Dem – nicht zuletzt durch die hohe Variabilität – großzügigen Platzangebot im Innenraum sowie dem aufgeweckten Fahrverhalten.

Text: Maximilian Barcelli

Wer schon einmal Schifahren war, der weiß: Die winterliche Aktivität ist nicht nur eine Belastung fürs Budget, sondern auch für den vierrädrigen Freund des Menschen: dem Auto. Belastung übrigens im wahrsten Sinne des Wortes, denn Schi samt Ausrüstung nehmen einiges an Platz ein.

Platz, den man im Honda HR-V so gar nicht vermuten würde: Mit 4,346 Metern Länge ist er kein Zwerg, aber auch kein Riese. Und das Kofferraumvolumen von 431 Litern braucht sich für die Außenabmessungen zwar echt nicht verstecken – aber Schi, -schuhe, -stecken, Helme und Co. von drei Passagieren da unter zu bringen? 

Kurzum: Geht! Sieht dann zwar nicht schön aus, aber geht! Nicht ganz unschuldig am Erfolg sind die variablen Rücksitze: Die Sitzflächen von diesen lassen sich hochklappen. Ähnliches kennt man eigentlich mehr von Straßenbahnen oder Kinos. Das Ergebnis ist ein ordentlicher Zusatzraum, der den Schiurlaub zu dritt auch in einem Kompakt-SUV und ohne Dachbox problemlos möglich macht.

Probleme bereiten könnte wenn dann nur der Grip: Unter sportlich-normalen Bedingungen sorgt das neu ausgelegte Fahrwerk für reichlich Fahrspaß, hält den HR-V fleißig in der Spur, verursacht aber auch keine Bandscheibenvorfälle bei östlichen Straßenverhältnissen. Nur: Eine zweite angetriebene Antriebsachse ersetzt das natürlich nicht.

Allradantrieb, und den hätten wir das ein oder andere Mal im Schiurlaub (keine Sorge, war nicht in Ischgl) gebraucht, gibt’s beim HR-V nämlich nicht für Geld und gute Worte. Halb so wild für die einen, ein Ausschlussargument für die anderen. Wobei: Ein Fahrzeug für abseits asphaltierter Wege will der HR-V trotz SUV-Karosserie ohnehin nicht sein. Die „anderen“ dürften also in der Mehrzahl sein. 

Viel mehr definiert sich der Honda HR-V als Begleiter der Kleinfamilie. Und als HR-V Sport als Begleiter der Kleinfamilie mit fahrdynamischen Ambitionen. Im Mittelpunkt dieser steht der 1,5 Liter große Vierzylinder, der von einem Turbolader unter Druck gesetzt wird. Das Triebwerk ist ausschließlich in der Sport-Version zu haben und erarbeitet 182 PS. 

Die sorgen zwar nicht für den ganz argen Schub, in knapp unter acht Sekunden geht’s auf Landstraßentempo, dafür ist der Motor aufgeweckt und lässt sich überraschend hoch drehen. Dazu gibt’s eine rückmeldefreudige Lenkung und ein wirklich fabelhaftes Sechsgang-Getriebe, das nicht mit Knackigkeit spart.

Das graduiert ihn freilich nicht zum puristischen Sportler, doch für eine Alltagsflucht auf die Landstraße ist der HR-V Sport immer gut. Gut – oder zumindest fair – ist auch der Preis: 31.790 Euro sind zwar nicht nichts, weil aber die Serienmitgift im Sportmodell viel umfasst, muss kaum Geld in Extras investiert werden. 

Tolles, ausgeglichenes Fahrverhalten, fabelhaftes Platzangebot und eine faire Preisgestaltung: Es wirkt so, als wäre der Honda HR-V Sport das vollkommene Auto. Dass dem nicht so ist, zeigt ein Blick in den Innenraum: Zwar gibt es wenig an den verwendeten Materialien zu nörgeln, doch das Infotainment und die Gestaltung wirkt nicht gerade auf Höhe der Zeit. Den guten Gesamteindruck, den wir vom Honda HR-V Sport bekommen haben, tut das aber keinen Abbruch. 

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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