Kühler Cruiser
Der Hyundai Ioniq Elektro im Test
Dass Elektroautos immer mehr auf dem Vormarsch sind, muss ich euch nicht lang und breit zum hundertsten Mal aufs Brot schmieren. In der letzten Woche habe ich meinen Alltag selbst in einem verbracht, nämlich dem Hyundai Ioniq Elektro. Fazit? Der Korea-Stromer gibt sich unaufgeregt und verlässlich.Text: Jakob Stantejsky
So bietet er einerseits „spießige“ Komfortextras wie einen Spurhalteassistenten, einen Abstandstempomaten und einen Fahrersitz, der elektrisch durch die Gegend surrt, um den Einsteigenden in bequem fußfreier Position zu empfangen. Andererseits jedoch scheut der Ioniq auch nicht vor Innovation zurück, wie zum Beispiel bei der Gestaltung der Gangwahl. So sitzen vier Tasten dort, wo sonst der Schalthebel zu finden ist, mit denen man per kurzem Druck zwischen D(rive), R(everse), P(ark) und N(eutral) wechselt.
Ich sitze also in meinem Ioniq und cruise auf leiser Sohle durch die Gegend. Der Verbrauch liegt am Ende bei 14,9 kW/h, wobei ich hauptsächlich in der Stadt unterwegs war und bei den vielen Ampelstarts das Drehmoment durchaus auszukosten versucht habe. Apropos Beschleunigung: Der Hyundai Ioniq mag so Manchen beim ersten Gaspedalkennenlernen etwas enttäuschen, denn das elektrotypische Losschießen eines BMW i3 oder gar Tesla Model S fehlt ihm.
120 PS bringt der Koreaner auf die Waage und er fühlt sich schon zügig an, aber nicht rasant. Auch in diesem Punkt bleiben die Entwickler also dem obersten Ziel treu, möglichst alltagstauglich zu sein. Wie stark das gute Stück rekuperiert, wenn man vom Gas geht, lässt sich übrigens kinderleicht wunschgemäß einstellen.
Summa summarum ist der Ioniq ein sehr sinnvolles Elektroauto, das auch Platz für eine Familie bietet. Zum Preis von 36.940 Euro, die unser topausgestatteter Testwagen kostet, bekommt man also eine wirklich interessante Alternative – muss Insane-Mode-ähnliche Spielereien aber vergessen, da man zwangsweise „sane“ unterwegs sein wird.