Mercedes-Benz GLC Coupé: Schöngeist auf Sparflamme
Maximilian Barcelli
Aufgefrischt
Mercedes-Benz GLC Coupé: Schöngeist auf Sparflamme
Die eine Premierenbühne ist noch gar nicht richtig abgebaut, da zimmert Mercedes schon an den nächsten. Denn kurz nachdem die Schwaben in Genf den überarbeiteten GLC vorgestellt haben, feiern sie nächsten Monat auf der Motorshow in New York die Enthüllung des GLC Coupés.
Von Thomas Geiger
Große Überraschungen darf man dabei allerdings nicht erwarten, es werden natürlich alle Änderungen von der einen auf die andere Variante übertragen. Auch das schnittigere SUV bekommt deshalb jetzt neue Schürzen und strahlt serienmäßig aus LED-Scheinwerfern und hier wie dort hält das Bediensystem MBUX mit seinem überfälligen Touchscreen und der Sprachsteuerung im Stil von Siri, Alexa und Co. Einzug.
Das meiste passiert bei dieser Modellpflege allerdings unter der Motorhaube, wo eine neue Generation von Vierzylindern Einzug hält: Bei den Selbstzündern setzen die Schwaben nun neben einem Einstiegsmotor mit 1,6 Litern Hubraum und 163 PS auf den viel gelobten OM654, den es mit 195 und 245 PS geben wird und dem sie eine Effizienzsteigerung von guten zehn Prozent zuschreiben. So reicht die Spanne auf dem Prüfstand nun von 5,2 bis 5,8 Litern.
Bei den Benzinern kommt der neue 2,0-Liter-Vierzylinder zum Einsatz, der mit einem 48-Volt-System und einem Starter-Generator kombiniert ist. Ihn gibt es mit 197 oder 258 PS und jeweils bis zu 14 PS Boost aus dem Elektromotor. Der schiebt nicht nur beim Anfahren an, sondern verlängert auch die Start-Stopp-Phasen, ermöglicht kilometerlange Segeletappen und kann deutlich mehr Bremsenergie rekuperieren, sodass sich Mercedes eine Verbrauchsverbesserung von rund 15 Prozent erhofft und stolz auf einen Normwert von 7,1 Litern verweist.
Zwar fährt der Schönling damit tatsächlich auf Sparflamme, aber mehr noch als beim normalen GLC legen die Kunden beim Coupé Wert auf Prestige – und etwas mehr Power. Das wissen sie auch in Stuttgart und haben deshalb noch ein paar Trümpfe auf der Hand: Denn für die Dieselfraktion reicht Mercedes einen 400d mit dem 333 PS starken Reihensechser aus dem CLS nach. Und um die Otto-Freunde kümmert sich AMG mit einem neuen GLC 43, dem natürlich auch wieder ein GLC 63 folgen wird.
Ein bisschen Schminke beim Design, das neue Bediensystem und neue Motoren, die man aber schon aus den anderen Baureihen kennt – die Modellpflege mag wirkungsvoll sein, aber viel Aufwand mussten die Schwaben dafür nicht betreiben. Bleibt nur zu hoffen, dass sich das auch in der Kostengestaltung niederschlägt und sich deshalb am Einstiegspreis von rund 57.000 Euro genauso wenig ändert.