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Mercedes C-Klasse All-Terrain: Familienwagen mit Mehrwert

Camping boomt, Mountainbikes sind gefühlt auf Jahre ausverkauft und seit man nicht mehr Wandern geht, sondern Hiken sind die Klamotten von Jack Wolfskin, Salomon und Mammut so gefragt wie früher Wrangler, Seven For All Mankind oder Boss – nicht erst seit der Pandemie zieht es die zivilisierte Gesellschaft offenbar mit aller Macht in die Pampa. Diesem Trend folgt jetzt auch die neue Mercedes C-Klasse und gibt deshalb nach dem Vorbild der E-Klasse als All-Terrain jetzt ebenfalls den sanften Abenteurer. Nicht ganz so protzig und sehr viel sozialverträglicher als ein SUV und trotzdem mit einem spürbar größeren Aktionsradius als das normale T-Modell kommt sie noch im Dezember zu Preisen ab 61.000 Euro in den Handel.

Den Unterschied macht Mercedes dabei vor allem unter dem Bodenblech. Denn mit neuen Dämpfern und größeren Rädern heben die Schwaben das T-Modell um vier Zentimeter an. Ausgefahrene Feldwege, fiese Furchen auf dem Weg zum Strand oder die Bodenwellen vor dem Bolzplatz können den Kombi deshalb nicht mehr stoppen. Und weil sie zugleich die Fahrprofile um zwei Programme für Schlamm, Schotter und Schnee erweitert haben, bietet der serienmäßige Allradantrieb noch ein paar zusätzliche Traktionsreserven. Zwar taugt der All-Terrain damit nicht zum Abenteurer für Afrika oder den Amazonas. Doch wer mit dem aufgebockten Kombi einmal über die Teststrecke der Schwaben im hauseigenen Prüfzentrum Immendingen gekraxelt ist, der gibt sein SUV getrost in Zahlung. Denn schon der Allterrain kann mehr, als die meisten Mercedes-Kunden sich selbst und dem Lack sowie den Flegen je zutrauen werden.

Dazu gibt’s fürs Auge wuchtigere Schürzen an Bug und Heck und an den Flanken robuste Planken aus Plastik, mit den die C-Klasse etwas bulliger auftritt und sich zugleich gegen Kratzer und Steinschlag wappnet – wobei natürlich auch der Austausch dieser rustikalen Rüstung schwer ins Geld gehen dürfte und ein bisschen Vorsicht deshalb selbst im Unterholz nicht schaden kann.

Auch wenn der All-Terrain eher ein Lust- als ein Nutzfahrzeug sein dürfte, bewahren die Schwaben bei der Motorisierung eine gewisse Bodenhaftung und steigen nicht ganz oben ein. Sondern zum Start gibt es mit dem 1,5 Liter großen und 204 PS starken C 200 und dem C 220d mit 2,0 Litern und 200 PS jeweils nur einen Benziner und einen Diesel aus der unteren Hälfte der Palette, die entsprechend nüchtern unterwegs sind. Ja, das Spitzentempo liegt für beide bei 231 km/h und während der Benziner beim Sprint schon ein wenig angestrengt klingt, hat der Selbstzünder seines üppigen Drehmoments sei Dank ein wenig mehr Dampf und Durchzugskraft. Doch für die Gelassenheit eines SUV fehlt dem All-Terrain neben der Sitzhöhe auch die souveräne Leistung. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Zwar bietet der All-Terrain schon mehr Möglichkeiten, als es die Straßenverkehrsordnung gemeinhin zulässt. Und weil Trekking-Boots schließlich auch mehr kosten als normale Stiefel, lässt sich Mercedes die Freizeitausstattung mit rund 7.000 Euro extra bezahlen. Doch wissen sie in Stuttgart natürlich sebst, dass auch der beste Geländekombi ein SUV nicht ersetzen kann – und bringen deshalb im neuen Jahr auch wieder einen neuen GLC.

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