Mangels großer Reichweite und kurzer Ladedauer passt der Elektroantrieb zum im urbanen Bereich beheimateten Kleinwagen wie die Faust aufs Auge. Smarthat das bereits erkannt und ist komplett auf E umgestiegen. Mini ist da weniger radikal. Ein rein elektrisches Fahrzeug bieten die Deutschen mit britischem Migrationshintergrund neben den herkömmlichen Modellen mit Verbrennungsmotor nun aber auch an.
Text: Maximilian Barcelli
Man ist geneigt zu sagen: Endlich. Aus zweierlei Gründen. Erstens ist ein Hersteller, der anno 2019 sein erstes Elektroauto präsentiert, nicht gerade der Zeit voraus. Zweitens endet nun die Phase der Anteaserei. Die war ja nicht gerade kurz.
Da Mini eben schon im Vorhinein einiges vom Auto preisgegeben hat und die Designer kein Risiko eingegangen sind, bleibt der große Oho-Moment aus. Der Mini SE ist ein Mini. Man hat es sich dennoch nicht gelassen, mit diversen, meist dezenten Details auf den alternativen Antrieb hinzuweisen. Der geschlossene Kühlergrill, eh klar, aber auch einige Emblems enttarnen den Mini als E-Auto. Optisches Highlight: Die untypischen, asymmetrischen Felgen. Größte Veränderung im Innenraum: Die Armaturen sind nun voll digital.
Wesentlich interessanter, da bis dato wenig bekannt war, ist die Technik. Die Elektromaschine im Mini Cooper SE schickt 184 PS und 270 NM an die Vorderachse. Damit soll ein Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sekunden möglich sein. Die Reißleine wird bei 150 Sachen gezogen. Bei so einem Tempo werden die versprochenen 235 bis 270 Kilometer Reichweite aber kaum zu schaffen sein.
Der 32,6 kWh-Akku befindet sich übrigens im Fahrzeugboden – ohne den Kofferraum einzuschränken. Es bleibt also bei den 211 Litern Gepäckraumvolumen. Die Stärke der Rekuperation ist in zwei Stufen eingeteilt, die sich mit den bekannten Toggle-Schaltern wechseln lassen. Preislich werden für einen Mini Cooper SE mindestens 32.950 Euro fällig – für zwei Riesen mehr gibt’s schon einen John Cooper Works. Marktstart: März 2020.