von Philipp Stalzer
Der Mensch, stetig auf der Suche nach der automobilen eierlegenden Wollmilchsau. Cool und praktisch soll es sein. Dazu effizient und preiswert. Kein schlechter Ansatz, über einen „Pickup“ nachzudenken, also ein meist geländegängiges Fahrzeug mit einer Ladefläche. In Österreich noch dazu, dank bescheuerter Gesetzgebung, eines der weniger Fahrzeuge das sich im Firmenbetrieb rentiert, da es dank langer Ladefläche vorsteuerabzugsfähig ist. Früher war das mal ganz unsexy eine „Pritsche“, jetzt ist diese Fahrzeuggattung voll des Lifestyles und braucht natürlich auch einen dazugehörigen Anglizismus.
Der Pickup, der Sonnenuntergang und ich
Voll verklärter Idealvorstellungen blättert man also den Katalog des Fahrzeuges der Begierde durch. Lässig positionierte Schwerlasten auf Europaletten sind auf der Ladefläche abgebildet, wie sie da raufgekommen sind, wird aber der Phantasie des Betrachters überlassen. Der „Truck“ klettert wacker über Stock und Stein, dank Allradantrieb ist er der perfekte Partner um die persönliche Freiheit beinahe grenzenlos zu machen. Mindestens der automobile Experte für eigentlich eh alles. Vor meinen Augen flimmern Cowboystiefel, lässig gerauchte Zigaretten und Lassos auf der Ladefläche, um auch kein Klischee auszulassen. Bis man mal versucht hat seine Einkäufe im Plastiksackerl mit einem 2-Sitzer Pickup nach Hause zu bringen oder aber in einem „King Cab“ 4-Sitzer sinnvoll auf Urlaub zu fahren. Mal in der Innenstadt schnell was aus der Reinigung abzuholen ist dank der eher ausladenden Abmaße solch eine Trums auch eher anstrengend. Aber die Erfahrung muss jeder selber machen.
Vermeintlicher Lastenprofi
Aber wenn es um Lasten geht, ja dann ist der Pick Up natürlich unschlagbar. Es sei denn, es ist eine Last die man nicht mit einem Gabelstapler wie von Zauberhand auf die durchschnittlich 1,5 Meter hohe Ladefläche hieven kann. Also eigentlich jede, außer man befindet sich in der Warenausgabe eines Baumarktes. Wäre da nicht das Motorrad oder Quad, das kann sich doch selbst auf die Ladefläche befördern. Der ultimative Fortbewegungshybrid – spätestens die Generation „Knight Rider“ ist angefixt auf ein Vehikel im Vehikel. Eine wunderbare Vorstellung, wäre da in der Realität nicht etwas, das sich Rampenwinkel nennt. Sogar die Hersteller der Hilfsutensilien, mit denen sich ein anderes Vehikel mit etwas Mut auf so einen praktischen Pickup draufbugsieren lässt, unterschätzen scheinbar die Höhe der Ladefläche. Kurzum: bitte kauft ein ordentliches Auto und einen Motorradanhänger, wenn ihr euch nicht wehtun und rumärgern wollt.
Voll verklärter Idealvorstellungen blättert man also den Katalog des Fahrzeuges der Begierde durch. Lässig positionierte Schwerlasten auf Europaletten sind auf der Ladefläche abgebildet, wie sie da raufgekommen sind, wird aber der Phantasie des Betrachters überlassen.