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Skoda Fabia: Eine Größe unter den Kleinen

Mensch Fabia, was bis du groß geworden. Als Skoda 1999 die erste Generation des Polo-Pendants auf den Markt gebracht hat, mussten noch 3,97 Meter reichen und vom Golf als Maß der Dinge haben ihn 17 Zentimeter getrennt. Doch wenn die Tschechen im September nach 4,5 Millionen Exemplaren in gut 20 Jahren die vierte Auflage an den Start bringen, wächst der Kleinwagen über sich hinaus. Zum ersten Mal auf dem Modularen Querbaukasten MQB konstruiert, streckt er sich im Radstand um gute neun und in der Länge um fast elf Zentimeter und erreicht mit 4,11 Metern das Format, das früher ein Golf hatte. Weil er zugleich fünf Zentimeter breiter, aber einen Zentimeter flacher wird, steht er endlich satt und solide auf der Straße. Und natürlich gibt’s mittlerweile LED-Technik ringsum. 

Innen wird der Sprung sogar noch deutlicher: Hinter dem Lenkrad flimmert zum ersten mal ein virtuelles Cockpit, daneben prangt ein großer Touchscreen und wer nur gründlich genug durchs Auto krabbelt, entdeckt insgesamt 43 Simply-Clever-Lösungen vom Stiftehalter in der Mittelkonsole bis hin zum herausnehmbaren Cupholder. Dazu gibt’s spürbar bessere Platzverhältnisse in beiden Reihen und einen Kofferraum, der wieder mal konkurrenzlos ist: Hatte der Fabia schon bislang die größte Klappe seiner Klasse, schluckt er jetzt mit 380 Litern sogar noch einmal 50 Liter mehr und damit so viel wie der Golf. Und zwar der aktuelle. Wem das trotzdem nicht reicht, der bekommt bald sogar wieder einen Kombi. 

Aber das neue Format schafft nicht nur Raum, sondern auch Ruhe beim Fahren – der größere Radstand und das Plus bei der Spurweite lassen den Fabia bei der ersten Tour mit einem fast finalen Prototypen spürbar gelassener, erwachsener wirken. Dynamiker sind bei Seat oder Ford vielleicht besser aufgehoben, zumal auch die Skoda-Lenkung alles andere als scharf oder spitz ist. Aber wenn es ums entspannte, gediegene Reisen geht, ist der Fabia unter den Kleinwagen erste Wahl – und klopft auch in dieser Disziplin lautstark an die Tür zur Kompaktklasse. 

Während Abmessungen, Auftritt und Ambiente eine kleine Revolution sind, gibt’s unter der Haube nur Evolution – denn die Dreizylinder-Motoren gab’s schon im Vorgänger, wenngleich der Sauger nun im sparsamen Atkinson- und der Turbo im Miller-Cycle laufen. Los geht’s mit einem 1,0-Liter-MPI mit 65 oder 80 PS, darüber rangiert der 1,0-Liter TSI mit 95 oder 110 PS und an der Spitze steht ein 1,5-Liter-TSI, der es auf 150 PS bringt und immerhin 225 km/h schafft. 

Dass der Fabia auch mit den bekannten Motoren so viel weniger verbraucht, dass Skoda sogar den Tank von 45 auf 40 Liter geschrumpft hat, liegt neben dem innermotorischen Feinschliff vor allem an der Aerodynamik. Die schnittigere Form sowie eine Jalousie hinter dem Kühler, neue Räder und mehr Verkleidung am Unterboden drücken den cw-Wert von 0,32 auf 0,28 und machen den Fabia zum Klassensieger im Windkanal.

Fünf Benziner, Handschalter und Doppelkupplung – das ist für einen Kleinwagen nicht schlecht. Aber fehlt da nicht was? Ja! Einen Diesel wird es nicht mehr und eine Elektrifizierung noch nicht geben. Die eine Technik hat sich überlebt und die andere ist bis dato zu teuer. Frühestens zum Facelift können sich die Tschechen einen E-Motor im Fabia vorstellen, und dann wohl auch nur als elektrischen Starter-Generator und Micro-Hybrid. Während die Elektrik also noch warten muss, hat Skoda auch bei der Elektronik aufgerüstet: Das Smartphone wird kabellos auf dem Touchscreen gespiegelt und die Assistenzsysteme helfen nun bei Längs- und Querführung.

Zwar macht der Fabia mit dem Generationswechsel tatsächlich einen großen Sprung und probt den Aufstieg in die Kompaktklasse, doch in einer Disziplin versprechen die Tschechen Mäßigung: Der Preis des Basismodells soll auch weiterhin bei rund 14.000 Euro liegen.

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