Der kam, sah und siegte. Denn seit Skoda vor vier Jahren den Kodiaq an den Start gebracht hat, ist das große SUV nicht nur zum heimlichen Flaggschiff der VW-Tochter aufgestiegen und lässt den noblen Superb vergleichsweise brav und bieder aussehen. Sondern der bärige Tscheche hat sich zudem als Zugnummer auf der Buckelpiste erwiesen, konnte weltweit über 600.000 Kunden gewinnen und hat mittlerweile eine ganze Familie kleinerer Crossover im Schlepptau. „Der Kodiaq war deshalb ein echter Gamechanger für uns“, rühmt ihn der Vorstandschef Thomas Schäfer als erstes Modell einer SUV-Offensive, die anhaltenden Erfolg hat. Denn mittlerweile ist fast jeder zweite neue Skoda ein SUV und die Tendenz ist weiter steigend.
Damit dem Kodiaq dabei nicht die Puste ausgeht, hat Skoda den Erstling jetzt zur Halbzeit frisch aufpoliert und schickt ihn Juli zu Preisen um 30.000 Euro (D) mit einem großen Facelift ins Rennen. Das erkennt man von außen vor allem an einem neuen Grill mit noch mehr Präsenz, an frischen Felgen und retuschierten Schürzen. Außerdem funkelt der große Bruder des VW Tiguan auf Wunsch künftig erstmals als Voll-LED-Scheinwerfern mit Matrix-Licht.
Innen greift der Fahrer in die neuen Zwei-Speichen-Lenkräder aus dem Octavia und schaut in digitale Instrumente mit aufpolierten Grafiken. Dabei sitzt er auf Wunsch auf besonders ergonomischen Sesseln und kuschelt sich in vegane Bezüge.
Unter der Haube ändert sich an der grundsätzlichen Auswahl nichts. Denn es bleibt beim 2,0-Liter-TDI in zwei Varianten, dem 1,5 TSI und zwei Versionen des 2,0 TSI. Doch während die Grundmotoren mit 150 und 200 PS bei den Dieseln und 150 oder 190 PS bei den Benzinern identisch sind, legt zumindest der Turbo im sportlichen RS ein bisschen zu und steht nun mit 245 PS in der Liste. Und wie bisher gibt’s für alle Motoren außer dem Basis-Benziner eine siebenstufige Doppelkupplung und ab 190 PS auch den Allradantrieb als Standard.
Zwar hat Skoda viel Feinschliff geleistet, doch einen Trend haben die Tschechen geflissentlich ignoriert: Die Elektrifizierung. Es gibt weder Mild-Hybriden mit 48 Volt noch Plug-in-Technik. Letztere allerdings kann Skoda gut verschmerzen. Denn wer nach einem SUV mit Stecker sucht, bekommt bei den Tschechen jetzt ja den Enyaq – und braucht dann gar keinen Verbrenner mehr.