So könnten die F1-Boliden mit kurzem Radstand aussehen
Die Formel 1 leidet in der Turbo-Hybrid-Ära an einem Problem namens „zu wenig Action!“ Klingt eigentlich recht eindimensional, aber die Wurzeln des Übels sind so verzweigt, dass es kaum auszurupfen ist. Vor allem die immer längeren Autos sind vielen Experten und Fans ein Dorn im Auge. Sean Bull zeigt uns, wie ein moderner Bolide mit kurzem Radstand aussehen könnte.
Anmerkung: Seit dem Verfassen dieses Artikels sind neue Fotos der echten 2021er-Prototypen veröffentlicht worden. Diese Kurzversionen werden somit in nächster Zeit garantiert nicht Realität.
Text: Jakob Stantejsky / Fotos: Sean Bull (5), FOM (1)
Sean Bull ist zweifellos der bekannteste Designer von Formel 1-Renderings – völlig zurecht. Denn der Grafiker entwirft am laufenden Band spektakuläre Konzepte, die wir nur allzu gerne Realität werden sehen würden. Mittlerweile arbeitet er auch fest mit dem Renault F1 Team zusammen, man hat sein Talent also auch in der Branche erkannt. Wenn ihr gern mal einen Augenschmaus genießt, legen wir euch seine Behance-Seite ans Herz.
Aber zurück zum Thema! Aufgrund der zahlreichen hochkomplexen Antriebsteile sind die Formel 1-Autos in den letzten Jahren massiv in die Länge gegangen. Auch deshalb wird das Überholen immer schwieriger. Doch ein geplanter Vorstoß der FIA, die Wagen einfach per Regulativ ab 2021 kürzer zu machen, ist als gescheitert zu betrachten. Schließlich müssen die Batterien, Turbos, Energierückgewinnungssysteme, Luftzufuhren etc. irgendwo Platz finden – man stößt an die Grenzen der Physik.
Entwürfe wie oben kann man sich also recht getrost sonstwohin schmieren. Doch Sean Bull lässt sich davon nicht irritieren und zeigt uns, wie moderne F1-Boliden 2021 vielleicht aussähen, wenn sie doch nur kürzer sein könnten. Inspiration für die Proportionen war Ayrton Sennas Lotus 98T aus 1986. Und wir müssen ganz ehrlich sein: Diesmal ist Mr Bull die Rechnung nicht ganz aufgegangen. Denn so fesch die Lackierungen auch sind, irgendwie hauen die Proportionen nicht so hin. Finden wir zumindest. Vor allem das komplett verglaste Cockpit taugt uns F1-Freunden so gar nicht. Da gefallen uns die alternativen Konzepte von Sean Bull für das Jahr 2021 schon deutlich besser. Seht selbst!