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SsangYong Rexton: Dauertesttagebuch-Eintrag

Der erste Roadtrip

SsangYong Rexton: Dauertesttagebuch-Eintrag

Kaum ist der SsangYong Rexton als Dauertester im Redaktionsfuhrpark wird er schon ordentlich rangenommen. Die erste große Tour macht das Flaggschiff der Südkoreaner ins schöne Vorarlberg. Eine Familienfeier ist der Grund für die Reise quer durch Österreich. Und womit lässt es sich dort besser aufkreuzen, als einem großen, schwarzen SUV.                                      

Text und Fotos: Tizian Ballweber
Salzburg, Walserberg. Zusammen mit meinen zwei Mitfahrern stehe ich im Stau. Die Klima rennt auf Höchsttouren und mein Copilot und ich lassen uns die Allerwertesten von der Sitzbelüftung kühlen. Wir blicken auf die Blechlawine vor uns, ja wir sehen auf sie herunter. Der SsangYong Rexton ist 1,84 Meter hoch. Dementsprechend ist auch die Sitzposition deutlich erhöht. Autos mit ähnlich thronhaftem Sitzplatzt sind der Range Rover und der VW T6. Auch in der Länge gleicht er dem Range Rover bis auf 25 Zentimeter (der Rexton misst 4,75 Meter, der Rangie genau 5). Mit dem englischen Nobeloffroader lässt sich der große Koreaner am besten Vergleichen. Man könnte sagen, der Rexton ist der Range Rover des kleinen Mannes.
Groß und imposant steht er da an der deutschen Grenze. Womit wir wieder beim Stau sind. Wenn sich die Kolonne Zentimeter für Zentimeter nach vorne bewegt, sieht man die Blicke der anderen Stauteilnehmer. Die Kinder auf der Rückbank fragen sich, was das wohl für ein Ding ist, die Mamas überlegen, wie man damit einparken soll und die Papas erwägen schon den Besuch beim nächsten Händler. Nach dreiviertelstündigem Stauaufenthalt wird, durch den zappelnden Mitfahrer auf der Rückbank, die nächste Raststation aufgesucht. Bei 40 Grad muss viel getrunken werden. Manche behalten das länger in sich und manche, wie der auf das WC spurtende Nachwuchs Usain Bolt, aka mein Mitfahrer, eben nicht.
Mein Copilot und ich stehen währenddessen vor dem schwarzen Ungetüm. Beide etwas groß gewachsen und von breiterer Erscheinung, sehen wir vor dem SsangYong wie Mitglieder einer osteuropäischen Gangstertruppe aus. Schwarze Sonnenbrillen inklu. Etwas ehrfürchtig werden wir daher auch angeschaut. Nur einer traut sich, uns zwei „böse Jungs“ anzuquatschen. „Sag mal, ist das ein SchangHong?“, spricht mich der kleine Mann in karierten Shorts und passendem Kurzarmhemd an. „Ich hab mir überlegt, den zu kaufen. Mein Jeep muss weg und ich brauch was, dass den Wohnwagen ziehen kann. Was zieht denn der so?“ Ein Blick in das Datenblatt beantwortet dem fragenden Herren und dem unwissenden Autotester (Man kann nicht alles wissen!) diese Frage: 2600 Kilo gebremst und 750 Kilo ungebremst darf der Rexton ziehen.
Ohne Wohnwagen lässt es sich aber besser fahren. Der 2, 2 Liter Vierzylinder Diesel sorgt mit seinen 174 PS für guten Vortrieb. Wenn man bedenkt, dass der Rexton leer schon 2.070 Kilo wiegt. Von 0 auf 100 geht’s in etwa 11 Sekunden. Ganz okay, im Stau interessiert das aber niemand. Der Rexton ist nicht zum heizen da, sondern zum cruisen. Etwas holprig geht’s über Bodenwellen und ein leichtes klappern ist im Innenraum zu vernehmen. Geschuldet ist das dem Leiterrohrrahmen.
Das Platzangebot ist riesig. Der Kofferraum schluckt 784 bis 1.997 Liter. Da hat wirklich alles für einen Roadtrip Platz.  Auch auf der Rückbank kann man nicht klagen. Die Beinfreiheit ist Rolls-Royce-artig. Gleiches gilt auch an der Zapfsäule. Wer einen Rolls fährt, tankt mindestens so oft, wie ich den Rexton. 9 Liter Diesel hat sich der Große im Durchschnitt genehmigt.

Fazit:

Groß, viel Platz und eine waschechte Rarität auf Österreichs Straßen. Wer was seltenes will, dass sich aus der faden SUV-Masse abhebt und dabei auch noch Arbeitstier sein kann, dem ist der Rexton ans Herz zu legen. Das man damit kein Premiumauto kauft ist klar. Aber für gut 47.000 Euro ist der SsangYong Rexton die billigste Möglichkeit, einen Range Rover zu fahren.

Tizian Ballweber

Der „Underdog aus dem Ländle“ ist Experte für (prä-)historische Fahrzeuge und alles, was aus den US of A stammt.

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