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SsangYong Tivoli: Erfolg in Europa?

Aus Ass wird Zwei

Ssangyong Tivoli: Erfolg in Europa?

In heimischen Gewässern eher weniger präsent, will Ssangyong nun auch in Europa eine größere Rolle spielen – mal wieder. Wie das klappen soll? Mit einem Kompakt-SUV. Eh klar.

Text: Maximilian Barcelli

Hm. Wir wissen jetzt auch gar nicht so genau, was wir sagen sollen. Also zur Optik des Ssangyong Tivoli. Er sieht anders aus. Und er sticht trotz der grauen Außenhaut aus der grauen Masse hervor. Das kann gut sein, muss es aber nicht. Unsereins findet den Korea-Kompakten vielleicht ein bisserl zu klotzig, zu überdesignt. Doch Geschmack ist bekanntlich ja eine höchst subjektive Sache, ob der Ssangyong Tivoli persönlich zu gefallen weiß, kann ein jeder Leser mittels unserer Fotos erörtern.
Sein größtes Ass im Ärmel ist jedenfalls sein Preis: Nicht einmal 17.000 Euro sind für den Einstieg in die Tivoli-Welt von Nöten, da darf man sich wirklich nicht beschweren. Und es fährt ja auch. Ein bisserl zu indirekt und zu schwammig vielleicht, der Vierzylinder-Dieselmotor ist mit seinen 115 PS sicher auch nicht das Höchste der Gefühle – aber hey, für 17 Riesen? Immer her damit!
Außerdem kommt der Tivoli auf Wunsch ja auch benzinbetrieben daher. Und mit immerhin 128 Pferdchen. Bei der Größe des Koreaners ist dieser bestimmt nicht untermotorisiert. Aber gut, schwachbrüstig war der Selbstzünder dann ja auch wieder nicht.
Gekoppelt sind die Motoren wahlweise mit einem Schaltgetriebe oder, wie es bei uns der Fall war, mit einer Automatik. Diese sortiert die Gänge eher gemütlich, dafür allerdings sehr sanft. Das Infotainmentsystem ist für die Preisklasse ganz gut, sonst ist der Tivoli logisch und intuitiv zu bedienen. Verarbeitet ist der Innenraum auch. Wie, wollen wir jetzt nicht erwähnen. Schade! Denn eigentlich können sie es ja, die Koreaner. Also gut verarbeiten. Wir wissen das, weil wir den Ssangyong Rexton momentan zu einem Dauertest-Tänzchen bitten und bei dem gibt es wahrlich nichts zu bemängeln. In anderen Preissphären treibt sich das Monstrum halt auch herum.
Wie auch immer. Die geringen Kosten jedenfalls, sind nicht das einzige Ass, das der Tivoli im Ärmel versteckt hat. Das Kompakt-SUV, zwar in unserer Garage mit Frontantrieb ausgestattet, ist auch als Allradler erhältlich. Das darf in Österreich nicht unterschätzt werden, außerdem manövriert Ssangyong den Tivoli geschickt in eine Lücke hinein: Denn Kompakt-SUVs, deren vier Räder angetrieben werden, sind eher Ausnahme denn Regel.
Einer würde uns da natürlich schon einfallen: Der deutlich größere, geräumigere und abseits asphaltierter Wege um einiges besser aufgestellte Dacia Duster. Aber gut, wenn man den zum Vergleich zieht, wird auch das erste Ass ganz schnell zu einer Kreuz Zwei degradiert.

Maximilian Barcelli

Bei 7.000 Touren beginnt der Spaß für den mehr begeisterten denn begnadeten Autofahrer.

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