Verabschiedet sich der Jimny aus Europa?
Der Suzuki Jimny mag weder das alltagstauglichste, noch das sportlichste und auch nicht das sparsamste Auto der Welt sein, doch trotzdem gehört er zu den beliebtesten. Das liegt an seinem coolen Charakter, der uns allerdings schon bald abhanden kommen könnte.
Text: Jakob Stantejsky
Denn Suzuki steht derzeit vor zwei den neuen Jimny betreffenden Problemen: Einerseits geht er so schnell weg, dass es mittlerweile dauerhafte Lieferengpässe gibt (so ist der Geländewürfel momentan auch nicht bestellbar). Doch so schön das ist, so unangenehm ist die Tatsache, dass der stylische Kraxler je nach Motorisierung 154 oder 170 Gramm CO2 pro Kilometer ausspuckt. Ab 2021 muss der Flottenverbrauch jedoch bei 95 Gramm liegen – und das bekäme Suzuki mit seinem kleinen Portfolio nie im Leben hin, solange der Jimny weiter durch die Gegend hustet. Also stellen die Japaner den Kultwaggon ab 2021 in Europa ein, richtig? Falsch.
Ab nächstem Jahr wird Suzuki sich vorläufig nämlich mit einem kleinen Trick behelfen und den Jimny nur noch als Nutzfahrzeug anbieten. Das bedeutet im Klartext, dass die hintere Sitzreihe raus muss, ansonsten bleibt aber alles beim Alten. Die Frage, wie lange der Mini-G so ein Zweisitzer-Dasein fristen muss, kann zurzeit noch nicht beantwortet werden.
Man muss allerdings auch kein Prophet sein, um sich denken zu können, dass Suzuki den Jimny sicher so bald wie möglich als vollwertigen Pkw wieder ins Programm nehmen will. Schließlich verkauft er sich wie irre und erfreut sich größter Beliebtheit, ist also gut fürs Markenimage. Damit das passieren kann, muss also ein Motorenupdate her, das den Durst des Offroaders drosselt. Wir gehen davon aus, dass schon jetzt auf Hochtouren daran gearbeitet wird. Freuen würden wir uns sowieso drüber, eh klar. Denn ein derart charakterstarkes Auto findet man heutzutage so gut wie gar nicht mehr.