Comeback
VW T-Roc R: Power für die Pampa
Es ist in letzter Zeit ein bisschen still um die VW R GmbH geworden. Während die spanische Schwester Seat das Label Cupra gerade zu einer eigenen Marke aufbaut und damit reichlich Eindruck schindet, wurde die Wolfsburger Muskelmarke zuletzt zu einer besseren Ausstattungslinie degradiert – bis jetzt. Bis zum VW T-Roc R.
Von Thomas GeigerDenn die Scharfmacher melden sich so mit einem lautstarken Lebenszeichen zurück: Auf dem Genfer Salon präsentieren sie den T-Roc R, der nur noch der Form halber den Beinamen „Concept“ trägt. Denn spätestens im Herbst wird er tatsächlich in Serie gehen und die vor einem guten Jahr so erfolgreich gestartete und mittlerweile bereits 200.000 Mal verkaufte Modellreihe krönen.
Neben den bereits von der R-Line bekannten Insignien bekommt das R-Modell von außen vor allem neue Schürzen und Schweller, die den Wagen etwas bulliger aussehen lassen, sowie vier Endrohre, die poliert und perforiert wie Orgelpfeifen aus dem Heck ragen. Innen verteilt die R GmbH neue Dekorleisten, bezieht die Sitze in anderen Farben und baut ein Lenkrad ein, das besonders griffig ist.
Der entscheidende Umbau findet allerdings unter der Haube statt: Wie beim Cupra Ateca kommt dort nun die stärkste Ausbaustufe des 2,0 Liter großen Turbo-Benziners zum Einsatz: 300 PS und 400 Newtonmeter versprechen reichlich Power in der Pampa und Fahrleistungen, die mindestens auf dem Niveau des Golf GTI liegen: Von 0 auf 100 sollte es der T-Roc R deshalb in etwas weniger als fünf Sekunden schaffen und die 250 Stundenkilometer Spitze dürften für ihn auch kein Problem sein.
Natürlich belässt es die R GmbH nicht beim stärkeren Motor. Für die bessere Performance gibt es ein strammer abgestimmtes Fahrwerk, ein erweitertes Setup für die Fahrprofilregelung samt Race Mode und Launch-Control und die Progressivlenkung für den Spaß in schnellen Kurven. Und weil man die Fuhre ja auch irgendwie wieder zum Stehen bekommen muss, stecken in den 19-Zöllern die bissigen Bremsen aus dem Golf R Performance.
Stark, schnell, teuer – damit ist der R nicht nur das leidenschaftlichste, sondern auch das unvernünftigste Modell in der Palette und die R GmbH endlich wieder im Spiel. Allerdings wird der Bodybuilder für die Buckelpiste seine Spitzenposition auf der Spaß-Skala nicht lange halten: Im Sommer kommt der T-Roc schließlich auch noch als Cabrio.