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VW Passat Facelift: Ein Multimillionär rüstet auf

Ein Multimillionär rüstet auf

Das VW Passat Facelift

Er ist Biedermann und Bestseller in einem. Denn kaum ein VW ist konservativer als der Passat und kaum einer ist erfolgreicher. In diesem Sommer steuert die Baureihe auf die Marke von 30 Millionen produzierten Fahrzeugen zu und festigt damit ihren Ruf als weltweit meistverkauftes Mittelklasse-Modell. Außerdem setzt sie sich weiter vom Käfer ab und avanciert nach dem Golf zum Vizemeister in der ewigen Bestseller-Liste von VW.

Von Thomas Geiger
Kein Wunder also, dass die Niedersachsen nicht kleckern, sondern klotzen, wenn jetzt das Facelift zur Hälfte der Laufzeit ansteht. Zum ersten Mal zu sehen sind Limousine, Variant und der Geländekombi Alltrack im März auf dem Genfer Salon, bestellt werden können die Autos ab Mai und die Auslieferung beginnt nach den Sommerferien im August.
Von außen halten sich die Retuschen zwar in vertretbaren Grenzen und beschränken sich auf Schürzen, Schweller und das Kühlergitter. Und auch innen sind es vor allem Details, die den Unterschied machen. Doch dafür schickt VW den Passat auf der Datenautobahn auf die Überholspur und rüstet vor allem bei der Elektronik auf.
So rühmen die Niedersachsen die Baureihe als Vorreiter des automatisierten Fahrens und geben den Travel Assist nun fast über den gesamten Geschwindigkeitsbereich frei: Bis 210 km/h kann man die Hände zumindest sekundenweise vom neuen und nun erstmals mit Berührungssensoren ausgestatteten Lenkrad nehmen und dem Passat die Spurführung und die Abstandregelung überlassen.
Dazu gibt es wie sonst nur im Touareg das intelligente Matrix-Licht, neue Instrumente mit noch mehr Kontrast und mehr Möglichkeiten zur individuellen Konfiguration sowie die nächste Generation des Modularen Infotainment-Baukastens. Der ist nun „always on“ und öffnet den Passat so buchstäblich für neue Services. Denn so lassen sich nicht nur Musik und andere Informationen streamen, sondern es gibt auf diesem Weg auch einen digitalen Schlüssel, Kurierdienste können Päckchen ins geparkte Auto liefern und man kann seine Parktickets jetzt online und bargeldlos bezahlen.
Zwar dreht sich bei diesem Facelift fast alles um die Software. Doch ein bisschen neue Hardware gibt es auch – vor allem unter der Haube. Denn mit der Modellpflege startet VW eine neue Generation von TDI-Motoren, die ihren Einstand hier mit 150 PS gibt und immerhin zehn Gramm weniger CO2 pro Kilometer ausstoßen soll. Außerdem bauen die Niedersachsen im Passat GTE einen größeren Plug-In-Akku ein und steigern so die Reichweite des 218 PS starken Teilzeit-Stromers auf bis zu 55 WLTP-Kilometer. Daneben gibt es drei weitere, aus der ersten Halbzeit bekannte Diesel mit 120, 190 und 240 PS sowie drei jetzt mit Partikelfilter ausgestattete Benziner, die auf 150, 190 und 272 PS kommen.
Sparsamer als bisher und vor allem sehr viel schlauer, so soll der Passat seine Rolle als Bestseller behaupten und zugleich den Aufbruch in die digitale Welt wagen. Dabei haben die Niedersachsen sogar auf Kleinigkeiten geachtet – und selbst die analoge Uhr im Cockpit ausgemustert.

Jakob Stantejsky

Freut sich immer, wenn ein Auto ein bisserl anders ist. Lieber zu viel Pfeffer als geschmacklos.

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