Mittelklasse-Revoluzzer
Der neue Lexus ES
Von Thomas Geiger
Gerade auf der Motorshow in Peking enthüllt, im Stil des frisch eingeführten Flaggschiffs LS mit dem imposanten Diabolo-Grill und einer schnittigen Coupé-Linie gezeichnet, soll er bei uns ab Anfang nächsten Jahres gegen Autos wie die Mercedes E-Klasse oder den Fünfer BMW antreten.
Dabei setzt Lexus nicht nur um ein in Länge, Breite und Radstand um jeweils rund fünf Zentimeter gewachsenes Format und eine neue Frontantriebsplattform für mehr Kontrolle und Fahrspaß. Sondern die Japaner besinnen sich vor allem auf ihre Stärken und wollen die Kundschaft deshalb mit einem vornehmen Ambiente und einem zuvorkommenden Komfort beeindrucken. Nicht umsonst bekommt die Limousine zumindest in der Sport-Version auch ein adaptives Fahrwerk.
Typisch Lexus ist auch der Antrieb. Denn zumindest bei uns wird es den ES ausschließlich als 300h mit Hybrid geben. Dafür spannen die Japaner einen 2,5 Liter Sparbenziner mit eine E-Motor im Getriebe zusammen und kommen so auf eine Systemleistung 218 PS. Das mag zwar in der Fünf-Meter-Liga nicht für die ganz großen Stiche reichen, und anders als die Plug-In-Hybriden der Konkurrenz bietet die unter die Rückbank gerückte Nickel-Metallhydrid-Batterie nur Strom für wenige hundert Meter reinen Elektrobetrieb. Doch dafür punktet der Luxusliner mit einem Normverbrauch von 4,7 Litern und macht damit den Diesel ziemlich überflüssig. Wem das alles zu vernünftig und zu wenig vergnüglich ist, der geht am besten dorthin, wo es den ES schon bislang zu kaufen gab: Zum freien Importeur. Denn der beschafft aus den USA auch ganz andere Kaliber und liefert den ES ganz sicher bald wieder mit einem Sechszylinder.